B.Z. Kolumne von Bischof Christian Stäblein vom 22. August 2024

22.08.2024

„Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“

Heute geht der Blick nach Potsdam. Der Turm der Garnisonkirche, in den letzten Jahren wieder erbaut, wird heute eröffnet. Durch den Bundespräsidenten, mit vielen anderen aus Stadt und Land. Der Turm und die ganze Kirche waren im Krieg schwer getroffen worden. 1968 hat Walter Ulbricht dann sprengen lassen. – Die Potsdamer Garnisonkirche hat eine lange Geschichte, darin dunkelste Kapitel wie den „Tag von Potsdam“, an dem sie als Bühne eines symbolischen Handschlags von Hitler und Hindenburg diente. Jetzt gibt es im Turm eine große Ausstellung unter dem Titel „Glaube, Macht und Militär“, die einen schonungslosen, ehrlichen Blick auf die Geschichte eröffnet. Gut so.

Ein Turm ist ein Turm ist ein Turm. Seit jeher dienten Türme als erstes zum Wachen. Dieser Turm der Garnisonkirche soll heute nichts anderes als ein Zentrum für Frieden und ein Lernort für Demokratie sein. Darüber gilt es zu wachen, gerade heute, wo die Feinde des Friedens in Europa und die Feinde der Demokratie in Deutschland auf dem Vormarsch sind. Gestrige und Ewiggestrige werden nie mehr ihren Ort in dieser Kirche haben, dafür soll der Turm ein Zeichen der Wachsamkeit sein.

Ein Turm ist immer auch eine Markierung, Landmarke. Dieser dient in besonderer Weise gegen das Vergessen. Die Herrschenden der DDR wollten Glaube und Kirche zum Verschwinden bringen. Es gab für sie nur den Menschen als Maß aller Dinge. Der Mensch aber, der sich nur um sich selbst dreht, wird nicht menschlicher, sondern zum Unmenschen. Jeder Kirchturm ist deshalb eine Art Fingerzeig auf Gott. Auf jene Zusage also, dass wir gehalten werden und nicht bloß die Macherinnen und Macher von alles und allem im Leben sind.

Der Turm ist ein Ort mit bestem Ausblick. In Potsdam ganz real, die höchste Aussichtsplattform in der Stadt. Aber auch innerlich bietet er einen weiten Blick, ehrlich und kritisch auf die Vergangenheit, voller Sehnsucht und Wille, Frieden zu suchen und zu lernen. Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens, steht in großen Lettern auf den Sockelsteinen. Dafür sei dieser Turm von nun an das Zeichen.  

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