Kirchengemeinde will nach Deckeneinsturz Zelt nutzen

Nach dem Deckeneinsturz in der evangelischen Dorfkirche von Grüneberg in Brandenburg wird die Gemeinde voraussichtlich auf ein Zelt ausweichen. Statt in der Kirche solle dann im Sommer alle zwei Wochen dort Gottesdienst gefeiert werden, sagte Pfarrer Reinhard Kees dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag. Die Nachbargemeinde Liebenberg habe zudem ihre Kirche als Ausweichort angeboten. Beide Orte liegen zwischen Gransee und Oranienburg.

Die Dorfkirche sei nach dem Deckeneinsturz vom vergangenen Sonntag vom Konsistorium der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz vorerst geschlossen worden, sagte Kees. Wie lange sie gesperrt bleibe, sei derzeit offen. Bei dem Deckeneinsturz kamen kirchlichen Angaben zufolge keine Menschen zu Schaden. Der Schaden wird auf Materialermüdung sowie Folgen von Starkregen und anhaltender Hitze zurückgeführt.

Zur Not könnte die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert auch ohne die Decke genutzt werden, sagte Kees. Das Kirchendach selbst sei intakt. Unter den Trümmern der herabgefallenen Unterdecke des vorderen Kirchenschiffs ist nach Gemeindeangaben auch der barocke Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert verschüttet.

Die Höhe des Sachschadens sei noch offen, sagte Kees. Nach einem Dacheinsturz sei das gesamte Dach der Dorfkirche vor rund 40 Jahren saniert worden. Die Decke sei ein DDR-Konstrukt aus den 80er Jahren. Einige damals verwendete Baumaterialien würden heute so nicht mehr eingesetzt. Nun würden auch weitere Kirchen im Kirchenkreis mit ähnlichen Konstruktionen aus DDR-Zeiten auf ihre Sicherheit geprüft.

(epd)