Ehrenamt: "Gesellschaft (er-)lebenswert machen"

03.12.2020

Am 5. Dezember ist Tag des Ehrenamts. Christiane Metzner vom AkD im Interview

Christiane Metzner. Foto: privatChristiane Metzner. Foto: privat

In der EKBO engagieren sich rund 45.000 Ehrenamtliche in ganz unterschiedlichen Bereichen: in sozialen Brennpunkten, in Gruppen, die regelmäßig Gottesdienste vorbereiten, beim Besuchsdienst in Altenheimen und Krankenhäusern, als Lektoren, in Kirchengemeinderäten oder sonstigen Gremien der Kirchengemeinden.

„Sich zu engagieren ist Ehrensache - es geschieht freiwillig, öffentlich, gemeinwohlorientiert, unentgeltlich. Soziale Netzwerke geben Menschen Halt und Orientierung und bieten die Möglichkeit, die Gesellschaft im Kleinen wie im Großen (er)lebenswert zu machen.”, sagt Christiane Metzner, sie ist Studienleiterin für Ehrenamt im Amt für kirchliche Dienste. Aus Anlass des Tages des Ehrenamts am 5. Dezember gibt sie auf der Seite krankenversicherung.net gemeinsam mit vielen anderen Organisationen Auskunft über ehrenamtliche Arbeit:

Welche Möglichkeiten des freiwilligen Engagements gibt es bei der EKBO?

Christiane Metzner: Ein typisches Ehrenamt in der EKBO gibt es nicht, stattdessen eine Vielfalt von Möglichkeiten. Manche engagieren sich für einen Tag bei einem Projekt, andere übernehmen regelmäßig Aufgaben. Viele bringen sich musikalisch in Kirchen- und Gospelchören ein, andere engagieren sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. 

Es gibt Besuchsdienste für ältere Menschen, Unterstützung von Geflüchteten, Gestaltung von Gottesdiensten oder Veranstaltungen. Praktische Tätigkeiten wie Gartenpflege und Hausmeisterdienste sind ebenso wichtig und willkommen wie kreative Aufgaben oder die Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit. Durch die Arbeit im Gemeindekirchenrat und Synoden entscheiden Ehrenamtliche maßgeblich in der Kirche mit. 

Vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist gemeinsam, dass sie nachmittags, abends oder am Wochenende in einer regelmäßigen Gruppe stattfinden. Einen Posaunenchor zu leiten, im Laib & Seele Team (Berliner Tafel) mitzuarbeiten oder sich in der Weltgebetstagsarbeit zu engagieren bedeutet, sich mit anderen regelmäßig zu treffen, sich abzusprechen, über die eigenen Gedanken zum Glauben auszutauschen, neue Ideen umzusetzen, etwas zu lernen und die Freude bei den TeilnehmerInnen der Angebote zu erleben. 

Ebenso gibt es auch zeitlich begrenzte Ehrenämter: Da treffen sich die Engagierten und denken sich das jährliche Krippenspiel aus, gestalten das Szenenbild, die Musik und setzen mit den Kindern die Geschichte um. Ein wunderschönes, aber auch sehr intensives Engagement. Wie viel Zeit die Ehrenamtlichen einbringen wollen, liegt ganz bei ihnen.

Warum engagieren sich Ehrenamtliche gerne in der EKBO?

Metzner: Beim Ehrenamt in kirchlichen Einrichtungen ist Vieles möglich. Die Ehrenamtlichen können sich mit dem, was ihnen Spaß macht, sinnvoll einbringen. Sie unterstützen andere und erleben gleichzeitig eine bunte Gemeinschaft. 

Für die meisten ist ihr Ehrenamt nicht nur Arbeit, sondern vor allem eine Bereicherung. Sie bekommen viel positives Feedback, können selbst Neues erleben, ihr Können weitergeben und die Gesellschaft im Kleinen gestalten. Außerdem hat die Kirche ein lange und gute Tradition in der ehrenamtlichen Arbeit – Es gibt eine kirchliche Struktur, die die Ehrenamtlichen unterstützt. So haben sie Ansprechpartner und auch Möglichkeiten, sich weiterzubilden und sich zu vernetzen.

Die Ehrenamtlichen erleben Gemeinschaft, helfen anderen und gerade viele junge Menschen lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen. Ehrenamt in der evangelischen Kirche geschieht aus einer inneren Motivation heraus.

Wo stünden wir ohne freiwilliges Engagement im kirchlichen Sektor?

Metzner: Kirche lebt vom Ehrenamt, genau wie die Gesellschaft. Die Arbeit der Ehrenamtlichen macht die Gesellschaft lebendiger. Sie ermöglicht es den Menschen, sich gegenseitig Gutes zu tun, sich in ihrer Nachbarschaft zu unterstützen und fern ab von aufwendigen Strukturen Verantwortung zu übernehmen, um ihr Umfeld aktiv zu gestalten.

Ohne ehrenamtliches Engagement wäre es vielen Kirchengemeinden nicht möglich, die vielfältigen Angebote und Veranstaltungen zu verwirklichen. Ehrenamtliche gestalten einen großen Teil der kirchlichen Arbeit vom Kindergottesdienst über die Jugendarbeit bis zur Altenarbeit. Viele Dorfkirchen blieben ohne Ehrenamtliche geschlossen.

Das soziale, kulturelle und diakonische ehrenamtliche Engagement ist unersetzlich für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Gerade in einem sich immer stärker differenzierenden und individualisierenden Gemeinwesen sind wir auf dieses Engagement und Gelegenheiten, ein kooperatives Miteinander auszuüben, angewiesen. Sich zu engagieren ist Ehrensache - es geschieht freiwillig, öffentlich, gemeinwohlorientiert, unentgeltlich. Soziale Netzwerke geben Menschen Halt und Orientierung und bieten die Möglichkeit, die Gesellschaft im Kleinen wie im Großen (er)lebenswert zu machen. 

Vor welche Herausforderungen stellt Sie die Corona-Pandemie?

Metzner: Die Gemeinschaft mit anderen Menschen ist oft ein wichtiges Motiv für Ehrenamtliche. Gerade das Zusammenkommen ist durch Corona aber erschwert. Deshalb müssen die beruflich Verantwortlichen ebenso wie die Ehrenamtlichen gemeinsam kreative Wege finden, um dennoch Nähe und Kontakt zu erhalten. Dafür sind neue Ideen, Probierfreude, aber auch technisches Know-How gefragt. Es ist wichtig, sich nicht aus dem Blick zu verlieren.

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y