In diesem Jahr erreicht die Welt den sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) am 28. Juli 2022 – und damit einen Tag früher als im Vorjahr. An diesem Tag hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die ihr eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen würden – denn für die natürliche Erneuerung dessen, was die Menschheit seit Jahresbeginn bis heute verbraucht hat, benötigen die Ökosysteme ein ganzes Jahr.

„Wir leben ab Donnerstag bei unserer Erde auf Pump. Momentan verbraucht die Menschheit rechnerisch 1,75 Erden, die Konsequenzen dieser Übernutzung bürden wir insbesondere den Armen heute und den nachfolgenden Generationen auf – und das mit wachsender Intensität“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. Berechnet wird der Tag vom Global Footprint Network. 

Möglichkeiten für einen schonenderen Ressourcenverbrauch sehen die Veranstalter vom "Global Footprint Network" in den fünf Kategorien Gesunder Planet, Städte, Energie, Lebensmittel und Bevölkerung:

Gesunder Planet -  Das natürliche Ökosystem beschützen und regenerieren lassen (z.B. Einweg-Plastik beenden, Bäume pflanzen, Regenwälder bewahren)

Städte - wenn in 2050 etwa 75% der Weltbevölkerung in Städten leben, braucht es smarte, nachhaltige Stadtplanung (z.B. Ressourcen-effizienten Beton verwenden, effiziente Energieverteilung, Fahrradinfrastruktur)

Energie - auf erneuerbare Energien umsteigen (z.B. selbstversorgende ländliche Häuser, hoher C02-Preis, Ausbau Wind- und Wasserkraft)

Lebensmittel - Lebensmittelverschwendung und Übermaß beenden (z. B: weniger Fleisch essen, lokale Produkte kaufen, regenerative LAndwirtschaft)

Bevölkerung - sich mit dem Bevölkerungswachstum befassen ("Wenn jede 2. Familie ein Kind weniger hätte und die Geburt des ersten Kindes um zwei Jahre verschoben wird, würde der Welterschöpfungstag sich bis 2050 um 49 Tage nach hinten verschieben.")

Diese persönlichen Tipps sind wichtige, gute Anregungen. Die Informationen auf der Webseite rechnen vor, dass nur strukturelle Veränderungen wirklich entscheidend sind.

 

Persönliche Tipps von Global Footprint Network: 

- Besuche die Website deiner Stadt und fordere die Regierenden auf nachhaltige Gesetze zu unterstützen.

- Kannst du wenigstens einmal im Monat / in der Woche öffentliche Verkehrsmittel / Fahrrad / Laufen statt mit dem Auto zu fahren?

- Kannst du schlauer Lebensmittel einkaufen um Verschwendung zu verhindern?

- Kannst du einmal im Monat / in der Woche ein neues vegetarisches Rezept ausprobieren?

- Du kannst die Größe deiner Familie beeinflussen, um unseren Langezeit Fußabdruck zu bestimmen.

- Unterstütze Frauenrechte und Zugang zu Verhütungsmitteln.

- Was kannst du zu Hause, auf der Arbeit oder in deiner Community tun, um die Natur zu pflegen?

Jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Ressourcen unserer Erde zu schonen. Mit ökologischen Standards und Selbstverpflichtungen in den verschiedensten Bereichen und Branchen können große Mengen an Ressourcen und Treibhausgasen eingespart werden.

Für Kirchengemeinden wäre es eine gute Möglichkeit, eine Faire Gemeinde zu werden.