02.08.2023
Der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erinnert jährlich am 2. August an die Opfer des sogenannten Porajmos, des Völkermordes an den europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Gesamtzahl der Opfer des Genozids wird europaweit auf bis zu 500.000 Menschen geschätzt. Bereits zuvor waren Sinti und Roma in Europa seit Jahrhunderten Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt.
Am 2. August 1944 begann die SS mit der Liquidation des sogenannten Zigeunerfamilienlagers im KZ Auschwitz-Birkenau. SS-Angehörige ermordeten in der Nacht auf den 3. August die etwa 4.300 verbliebenen Sinti und Roma in Gaskammern - zumeist als arbeitsunfähig eingestufte Frauen, Kinder und ältere Menschen. Das Europäische Parlament erklärte im Jahr 2015 den 2. August zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma.
Die Ausgrenzung der Minderheit setzte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fort. Sinti und Roma hatten es schwer, als rassistisch Verfolgte des NS-Regimes in der Bundesrepublik anerkannt zu werden. Der Kampf um Wiedergutmachung zog für viele Überlebende jahrelange, quälende Verfahren nach sich. Erst 1982 erkannte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) den Völkermord an den Sinti und Roma als solchen an. Bis heute hat die Minderheit in Deutschland und Europa mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus zu kämpfen.
(epd)