16.06.2022
Das 20. Jubiläum der Rückgabe der mittelalterlichen Chorfenster der Marienkirche in Frankfurt an der Oder aus Russland wird mit einem Festakt in der Kirche gefeiert. Dabei soll am 29. Juni auch eine neue Videoinstallation über die biblischen Motive der drei zwölf Meter hohen Bleiglasfenster präsentiert werden, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Der Bilderzyklus aus dem 14. Jahrhundert erzählt Schöpfungs- und Christusgeschichte sowie Antichristlegende in 117 Darstellungen.
Die drei Fenster mit historischen Glasmalereien waren nach dem Zweiten Weltkrieg verschollen und wurden schließlich ab 2002 aus Russland wieder zurückgegeben. Parallel zur Restaurierung der drei Fenster entstanden den Angaben zufolge 2005 und 2006 sieben weitere farbige Chorumgangsfenster. Die Festrede bei der Jubiläumsveranstaltung will Oberbürgermeister René Wilke (Linke) halten.
Der Bau der mehr als 80 Meter langen und fast 50 Meter breiten Marienkirche begann im 13. Jahrhundert und zog sich bis ins 16. Jahrhundert hin. Das Bauwerk gilt als eine der größten Backsteinkirchen in Norddeutschland. Die drei Chorfenster wurden im Zweiten Weltkrieg 1941 zu ihrer Sicherung entfernt, gegen Kriegsende nach Potsdam ins Neue Palais ausgelagert und 1946 in die Sowjetunion gebracht.
Die Kirche wurde im April 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört, 1966 stürzten weitere Teile der Kirche ein. 1974 wurde in der DDR ein Pachtvertrag zwischen Stadt und evangelischer Kirchengemeinde geschlossen, seitdem nutzt die Stadt das Denkmal. 1981 begann in der DDR der Wiederaufbau der Kirche.
(epd)
Info
Der Festakt beginnt am Mittwoch, dem 29. Juni, um 17 Uhr. Einlass für interessierte Bürgerinnen und Bürger ist ab 16.30 Uhr.