04.10.2023
Im brandenburgischen Spremberg sind am Mittwoch im Beisein von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) fünf neue Stolpersteine verlegt worden. Der Künstler Gunter Demnig verlegte die Steine vor Häusern in der Pfortenstraße, der Langen Straße und der Dresdner Straße, teilte das brandenburgische Kulturministerium mit. Initiiert wurde die Verlegung von der AG Spurensuche der evangelischen Kirchengemeinden in der Region Spremberg.
Schüle sagte, sie danke Gunter Demnig und der Spremberger AG mit der Pfarrerin Jette Förster, „dass sie das Vergessene und Verdrängte wieder ans Licht holen und die verwischten Spuren sichtbar machen“. Die Stolpersteine für Nathan und Ellen Bernfeld, für Klara und Salo Jacob und für Walter Lehmann zeigten, „dass die Stigmatisierung und die Entmenschlichung, die Verfolgung und das Morden mitten in der Gesellschaft geschehen sind, buchstäblich vor unserer Haustür“.
Nathan Bernfeld war Direktor einer Tuchfabrik. Er und seine Frau Ellen wurden demnach drei Monate vor Kriegsende verhaftet und in ein Berliner Sammellager verschleppt. Beide überlebten die Verfolgung.
Klara und Salo Jacob arbeiteten in dem Spremberger Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft Louis Peiser. Sie starben im März 1943 im KZ Theresienstadt. Walter Lehmann war Mitglied der KPD und des Rotfrontkämpferbundes. Er starb am 15. April 1944 an den Folgen von Folter im Gefängnis Berlin-Moabit
Seit 1996 wurden den Angaben zufolge rund 100.000 Steine in 24 Ländern Europas verlegt. Mit im Boden verlegten Messingtafeln soll an das Schicksal der von Nazis verfolgten und ermordeten Menschen erinnert werden.
(epd)