24.04.2022
Mit einem Gedenkgottesdienst in Berlin haben die evangelische Kirche und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand am Sonntag an den früheren Gefängnisseelsorger Harald Poelchau und seine Frau Dorothee erinnert. Gestaltet wurde der Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche von der Erinnerungsbeauftragten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Marion Gardei und Gedächtniskirchen-Pfarrerin Kathrin Oxen. Anlass des Gedenkens an das widerständige Ehepaar waren der 50. Todestag von Harald Poelchau am 29. April und der 120. Geburtstag von Dorothee Poelchau am 6. Juni.
Harald Poelchau (1903-1972) trat zum 1. April 1933 eine Stelle als Gefängnisseelsorger in Berlin an und begleitete im Dritten Reich etwa 1.000 Menschen, meist politische Gefangene des Naziregimes, auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung, wie die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin mitteilte. Gemeinsam mit seiner Frau Dorothee Poelchau (1902-1977) koordinierte er ab 1941 zudem ein Netzwerk, das untergetauchte Jüdinnen und Juden versteckte.
Neben dem Gottesdienst gibt es weitere Veranstaltungen in Erinnerung an die beiden Nazi-Gegner: eine ökumenische Friedensandacht in der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum am Donnerstag und im Anschluss einen Vortrag im Ökumenischen Gedenkzentrum Plötzensee.
(epd)