20.11.2024
Mit einer Gedenkfeier in der evangelischen Marienkirche am Berliner Alexanderplatz wird am Freitag an einsam Verstorbene erinnert. Für die insgesamt 46 Menschen, die seit Jahresbeginn im Stadtbezirk Mitte einsam gestorben sind, sollen dort Kerzen entzündet werden, teilte der evangelische Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte am Mittwoch mit. Auch ihre Namen, Geburts- und Sterbedaten würden verlesen. Die Jüngste war den Angaben zufolge 38 Jahre, der Älteste 91 Jahre alt.
Weil sie keinerlei Verwandte hatten oder mittellos waren, seien die Toten ordnungsamtlich ohne Trauerfeier beigesetzt worden, hieß es. Mit der Gedenkfeier solle nun ein würdevoller Abschied nachgeholt werden. Die Feier wird vom Bezirksamt Berlin-Mitte und dem evangelischen Kirchenkreis im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung ausgerichtet.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) betonte, das konfessionsübergreifende Gedenken an Menschen aus den Stadtteilen Mitte, Wedding und Tiergarten, die am Ende ihres Lebens ohne Beistand waren und einsam verstorben sind, werde ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Die evangelische Superintendentin Silke Radosh-Hinder erklärte, einsam Verstorbene, deren Beziehungen im Lauf des Lebens zerbrachen, seien dennoch vor ihrem Tod Teil der Gemeinschaft gewesen, „auch wenn wir es nicht merkten“.