28.04.2025
Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai und Friedensläuten am 9. Mai 2025
Wir erinnern Sie gern an die Initiative Europe Rings For Peace: ein Friedensläuten am Europatag, dem 9. Mai 2025 von 18.00 bis 18.20 Uhr, sofern dieses europaweit gedachte Vorhaben bei Ihnen noch nicht bekannt ist: Schließen Sie sich der Initiative mit Ihrem Friedensgebet, Ihrer Andacht, an. Denn über Ländergrenzen hinweg soll das Läuten Zusammenhalt und gemeinsames Einstehen für eine friedvolle Zukunft hörbar machen.
Hier sind alle relevanten Informationen, auch Impulse zu Andacht und Gebet, die sich mit dem europäischen Friedensläuten verbinden, übersichtlich zusammengefasst: https://kulturkirche2025.de/europe-rings-for-peace-europaeisches-friedenslaeuten .
Auf der Seite heißt es unter anderem:
Ein Zeichen. Ohne Worte.
Jeder versteht es. Jeder hört es.
Ein Klang. Ein Friedensläuten.
Weithin übers Land und seit uralten Zeiten läuten Glocken für den Frieden.
Wir wollen das Europäische Friedensläuten erneuern und alle können dabei sein:
mit Schulglocken, Rathausglocken,
Sturmglocken Friedensglocken, Schiffsglocken,
Carillons, und natürlich mit allen Kirchturmglocken.
Von nah und fern, alle läuten zur selben Zeit
als Zeichen einer friedlichen Gemeinschaft.
Jede Glocke zählt.
Weitere Gebete und Anregungen für Friedensandachten finden Sie auf akd-ekbo.de
An etlichen Orten unserer Landeskirche ist das Datum der Erinnerung schon lange vorbereitet worden: Am 8. Mai 2025 jährt sich mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal.
Deutschland, das den Krieg begonnen hatte, war besiegt. Unser Land, das die Schuld für Millionen Tote zu verantworten hatte, war befreit. Die Herrschaft des Nationalsozialismus war zu Ende.
Die Waffen schwiegen. Die „Nachkriegszeit“ begann auf den Trümmern der Städte und der verlorenen Heimat, es blieben Trauer und Erschöpfung, Kälte, Hunger und Not – aber auch die Hoffnung auf etwas Neues.
Der 8. Mai – ein Datum, das für das befreiende Ende eines rassistischen Wahns unserer Vorfahren steht, der Millionen Menschen das Leben kostete. Als ein „Tag der Befreiung“ konnte er daher Jahre später erkannt werden.
Für 60 Millionen Menschen aber kam diese Befreiung zu spät: Über 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die in Ghettos und Konzentrationslagern ermordet wurden. Hunderttausende Homosexuelle, Sinti und Roma und Menschen mit Behinderung, die verfolgt und umgebracht wurden.
Im Gedenken halten wir die Erinnerung an die damaligen Ereignisse und das unermessliche Leid wach. Wir denken an das furchtbare Grauen des Krieges, die Abermillionen Toten, die Verschleppten, nie Gefundenen und lebenslang Traumatisierten.
Mit dem 8. Mai 1945 begann auch die langsame und bis heute währende Auseinandersetzung der Deutschen mit ihrer Verantwortung für die Zeit des Nationalsozialismus.
Wir denken an diesem Tag auch an das Versagen der Kirche zwischen 1933 und 1945 und ihre zögerlichen Versuche nach 1945, Schuld einzugestehen.
Die Jahre, die auf den 8. Mai 1945 folgten, wurden auch zu einer Zeit des Aussöhnens mit europäischen Nachbarländern, die zutiefst unter den Deutschen gelitten haben, darunter u.a. Frankreich, Polen, Tschechien und das Vereinigte Königreich.
Freundschaftliche Beziehungen, transnationale Zusammenarbeit und Projekte zur Völkerverständigung wurden möglich. Für den inneren Zusammenhalt war der 8. Mai eine Zäsur: Aus ihm geht ein geteiltes Deutschland hervor, wiederum mit schmerzhaften Trennungen und einer weiteren Diktatur im Osten Deutschlands. In den Besatzungszonen von Franzosen, Briten und Amerikanern wurde der Weg für einen demokratisch geprägten Neubeginn eröffnet. In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) fand dagegen eine an stalinistischen Prinzipien orientierte Herrschaftssicherung statt, die in die Etablierung einer kommunistischen Diktatur führte.
„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ - war das Wort des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948 in Amsterdam. Was das bedeutet angesichts der zahlreichen Krisen diplomatisch-politischen Handelns derzeit? Was bedeutet das im Umgang mit Aggressoren, die das Völkerrecht brechen, Grenzen zu ihren Vorteilen zu verschieben suchen und ein Nachbarland überfallen? Das treibt uns seit mindestens drei Jahren um. In Klage, Mahnung und konkreter Hilfe für alle, die unter diesem furchtbaren Krieg leiden.
Verbunden in der Bitte um Frieden und Versöhnung grüßen Sie
Pröpstin Christina-Maria Bammel, gemeinsam mit
Theresa Dittmann, Studienleiterin für Gottesdienst im AKD,
Jan Kingreen, Friedensbeauftragter der EKBO, Pfarrer und Programmvorstand Garnisonkirche Potsdam
Gottesdienste aus unseren Gemeinden anlässlich des 80. Jahrestages des Ende des Zweiten Weltkrieges