08.10.2021
Der Opfer des Synagogen-Anschlags vom 9. Oktober 2019 wird am Samstag in Halle gedacht. An beiden Tatorten, der Synagoge und einem Döner-Imbiss, will Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Gedenken an die Opfer Kränze niederlegen. Dazu werden auch der Opferbeauftragte des Bundes, Edgar Franke, Landtags-Vizepräsidentin Anne-Marie Keding (CDU) und Bürgermeister Egbert Geier (SPD) erwartet.
Zum Zeitpunkt des Beginns des Anschlags von vor zwei Jahren sollen um 12.04 Uhr die Glocken der Marktkirche und des Roten Turms läuten. Alle Menschen der Region seien unter dem Leitmotiv „Halt mal still, Welt“ aufgerufen, innezuhalten, erklärte der evangelische Kirchenkreis als Initiator. Im Anschluss seien die Menschen zu einer musikalischen Andacht in die Marktkirche eingeladen.
Mit einer Kundgebung will ein zivilgesellschaftliches Bündnis am Abend auf die weiter in der Stadt bestehende Wut und Trauer hinweisen sowie Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen zum Ausdruck bringen. Dem Bündnis gehören unter anderem die Initiative 9. Oktober, Migrant Voices Halle und Niemand wird Vergessen an.
Am 9. Oktober 2019 hatte der inzwischen wegen Mordes verurteilte Stephan B. versucht, in die Synagoge einzudringen, um ein Massaker anzurichten. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin und in einem Döner-Imbiss einen 20-Jährigen. Im Dezember 2020 wurde er unter anderem wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in mehr als 55 Fällen zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
(epd)