12.11.2024
Lesung und Gespräch mit Mirna Funk am 12. November 2024 um 19 Uhr im Paradiessaal im Dom Havelberg
Kommt, reden wir zusammen, wer redet, ist nicht tot! So sagt es der in einem Prignitzer Pfarrhaus geborene Arzt und Dichter Gottfried Benn. Die „Havelberger Dialoge“ sollen dies befördern. In diesem Herbst lautet das Thema der Vortragsreihe "Jüdisches Leben heute".
Die Journalistin, Bloggerin und Autorin liest aus ihrem 2024 veröffentlichten Spiegel-Bestseller "Von Juden lernen – 5784 Jahre Denkgeschichte für die Zukunft".
Shitstorms, Sex, Selbstbestimmung – ein ungewöhnlicher Blick auf aktuelle Themen. Wenn es heute um jüdisches Leben geht, dreht sich die Diskussion – insbesondere in Deutschland – meist um den Holocaust, den arabisch- israelischen Konflikt oder Antisemitismus. Dabei ist das Judentum die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen, das bedeutet eine jahrtausendealte Kultur und Philosophie. Mirna Funk greift in ihrem aktuellen Buch acht Theorien der jüdischen Ideengeschichte auf, und bringt sie in Dialog mit dem „Jetzt“. Dazu gehört zum Beispiel „lashon hara“, das Verbot der üblen Nachrede, oder „tikkun olam“, die Pflicht, die Welt zu verbessern. So eröffnet Funk eine neue Perspektive auf politische Debatten, Streitkultur und Persönlichkeitsentwicklung: lebensnah, philosophisch fundiert und einzigartig.
„Vieles, was heute diskutiert wird, als sei es ein Novum, haben Juden schon lange besprochen. Let’s learn from it.“ So sagt es die Autorin. Mirna Funk, geboren 1981 in Ostberlin, studierte Philosophie und arbeitet heute als Autorin sowie freie Journalistin, unter anderem für ›FAZ‹, ›SZ‹ und ›Die Zeit‹. Seit 2021 erscheint ihre monatliche Sex-Kolumne in der ›Cosmopolitan‹ und seit 2018 schreibt sie über jüdisches Leben bei ›Vogue online‹. Ihr Debüt wurde mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet, das Sachbuch „Who Cares“ wurde ein sofortiger Bestseller.