25.04.2025
Bischof Christian Stäblein betont Verantwortung und humanitären Auftrag
Kirchenasyl wird nicht leichtfertig gewährt – darauf verweist Bischof Christian Stäblein, Flüchtlingsbeauftragter des Rates der EKD.
Kirchenasyl werde nach gewissenhafter Überlegung und als letztes Mittel gewährt, damit Schutzsuchende eine Chance auf die Anerkennung ihrer Notlage erhielten, sagte Stäblein laut Mitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover. Die EKD hat eine Broschüre über die Motive und den Ablauf eines Kirchenasyls veröffentlicht.
Es müsse einen Ort geben, an dem Menschen Zuflucht finden, wenn sie nirgends mehr hinkönnten, sagte Stäblein. Diejenigen, die in ihrer Gemeinde Kirchenasyl gewährten, verstünden dies als ihre christliche Pflicht, ohne sich anzumaßen, rechtsfreien Raum zu schaffen. Den Kirchen sei ein guter Kontakt mit den lokalen Behörden und mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wichtig.
Im vergangenen Jahr hatte es mehrere vollzogene oder versuchte Brüche von Kirchenasylen gegeben. Mit der Broschüre wolle die EKD an die geistlichen Wurzeln und die humanitäre Bedeutung des Kirchenasyls in einer Zeit erinnern, in der dieser Schutzraum zunehmend unter politischen Druck gerate, hieß es.
(epd/EKBO)