01.06.2023
In einer 32-stündigen Gedenkaktion sollen in der Berliner Passionskirche die Namen von 51.000 an den europäischen Grenzen umgekommenen Flüchtlingen vorgelesen werden. Anlass ist der UN-Weltflüchtlingstag am 20. Juni. Das Gedenken beginnt am 17. Juni um 10 Uhr und endet am 18. Juni um 18 Uhr, wie die Evangelische Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor am Mittwoch in Berlin ankündigte.
In halbstündigen Abschnitten würden die Namen der Verstorbenen vorgelesen und die Umstände ihres Todes genannt. Immer zur vollen Stunde gebe es Musik, Worte, Stille und anderes. Gesucht würden noch Menschen, die mitmachen wollen.
Gesucht werden zudem Freiwillige, die vor dem Gedenktag die Namen der Verstorben auf Stoffstreifen schreiben, die vor und in der Kirche aufgehängt werden sollen. Interessenten können sich bei der Gemeinde melden.
Seit 1991 seien mehr als 51.000 Kinder, Frauen und Männer beim Versuch, nach Europa zu gelangen, gestorben, heißt es. Ursache sei eine immer härtere Politik der europäischen Staaten, die verhindere, dass die Menschen legal einreisen können, um hier ein Asylgesuch zu stellen. „Wir gedenken der Opfer und protestieren gegen diese unhaltbare Situation“, heißt es in der Ankündigung.
Die Idee für die Gedenkaktion „Beim Namen nennen“ kommt aus der Schweiz. Das öffentliche Verlesen der Namen findet unter anderem in Basel, Bern, Braunschweig, Chur, Dortmund, Essen, Frankfurt, Genf, Kehl, Lausanne und Offenburg statt. Die Schirmherrschaft in Deutschland hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die westfälische Präses Annette Kurschus.
(epd)