21.08.2023
In Berlin hat am Montag eine neue Schutzeinrichtung für Betroffene häuslicher Gewalt eröffnet. Die „BIG Clearingstelle“ sei im Berliner Hilfesystem ein ergänzendes Angebot für Frauen und sogenannte Flintas sowie für deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, teilte die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) am Montag mit. In der neuen Clearingstelle sollen sie einen kurzfristigen Schutzort finden können. Die Abkürzung „Flinta“ steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans, agender/geschlechtslose und queere Personen.
Finanziert wird die neue Schutzeinrichtung von der Senatsverwaltung für Soziales und Gleichstellung. Laut der Leiterin der neuen Clearingstelle, Ina Queissner, sollen dort Personen aufgenommen werden, die keinen Platz im Frauenhaus finden oder sich noch nicht sicher sind, ob ein Frauenhaus der richtige Ort für sie ist. „Damit bieten wir ihnen einen ersten Schritt in ein gewaltfreies Leben“, sagte Queissner. Hier könnten sie ohne Druck weitere Schritte planen.
„Die Idee ist, dass wir ein kurzfristiges Angebot sind und die Betroffenen nach etwa zwei Wochen an entsprechende Unterstützungsangebote weitervermitteln“, erklärte Queissner. Für die Betroffenen sei es oft schwer, aus der Gewaltsituation herauszukommen, da es nicht ausreichend Schutzorte gebe. Wegen des angespannten Berliner Wohnungsmarktes seien die Plätze in den Berliner Frauenhäusern oft vollständig belegt. Nach Angaben der Initiative erlebt mindestens jede vierte Frau in Deutschland in ihrem Leben häusliche Gewalt.
(epd)