„Nur wenn wir uns gemeinsam einsetzen, gibt es Veränderung“

21.11.2024

Landesjugendvertretung und Landessynode tagen erstmals gemeinsam

Landessynode einmal anders. Die Herbstsynode der EKBO tagt vom 21. bis 23. November in Berlin. Am 22. November verlässt sie vertraute Bahnen und öffnet sich für eine gemeinsame Tagung mit der Landesjugendvertretung. Das ist das Gremium der Jugend in der Landeskirche, hier sind Menschen zwischen 15 und 27 Jahren versammelt, die sich in den Kirchenkreisen, Werken und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche engagieren. Etwa 80 von ihnen werden bei der gemeinsamen Tagung mit der Landessynode dabei sein.

Katharina Schorn ist eine der beiden Vorsitzenden der EJBO, der Evangelischen Jugend der Landeskirche. Die 22-Jährige studiert Grundschulpädagogik. Sie erhofft sich von dem Tag bleibende Veränderungen in der Kirche.

Frau Schorn, die gemeinsame Tagung wird ein Zusammentreffen der Generationen. Die Mitglieder der Landesjugendvertretung sind höchstens 27 Jahre alt, die Landessynodalen oft um einiges älter. Das hat es so in der EKBO noch nicht gegeben. Warum ist diese Begegnung jetzt wichtig?
Ich glaube, wir müssen uns besser kennenlernen und austauschen. Damit wir Verständnis füreinander entwickeln und für die jeweiligen Positionen. Damit wir miteinander Dinge voranbringen können. Die Kirche ist für mich ein Ort, in dem verschiedenen Menschen sich gemeinsam für etwas einsetzen, und dazu gehören auch Kinder und Jugendliche.

Wie soll es denn zu diesem Austausch kommen?
Es wird zwölf thematische Workshops geben, die Landessynodale und wir gemeinsam machen, darunter „Zukunft der Kirche“, „Mentale Gesundheit“ und „Arbeit mit Kindern“. Das sind die drei, für die wir die meisten Anmeldungen haben. Aber es wird auch Workshops etwa zu den Themen Kirche auf dem Land, Antisemitismus und Rechtsextremismus geben. Und um sich kennenzulernen ist vielleicht der Abend der Begegnung am Donnerstag sogar noch wichtiger. Diesen Abend gestaltet die EJBO. Ich plane den mit und da geht mein Herz auf. Wir werden in der Berliner Stadtmission feiern und im ganzen Raum verschiedene Kreativ-Aktionen verteilen, bei denen man miteinander ins Gespräch kommt. Und nicht nur über Sachthemen.

Was hoffen Sie, ist am Ende der Tagung das Signal? Welche Botschaft soll davon ausgehen?
Ich erhoffe mir, dass sich daraus viele nachhaltige Veränderungen ergeben. Die Partizipation junger Menschen in der Kirche muss auch durch Strukturveränderungen möglich gemacht werden. Sie sollten sich mehr beteiligen können. Die EKD-Synode hat jetzt beispielsweise eine Jugendquote. Kinder und Jugendliche müssen mit ihren Anliegen stärker wahrgenommen werden. Sie sind wichtig und sie haben eine Meinung. Wir müssen Strukturen schaffen, mit denen wir uns gemeinsam für etwas einsetzen können. Nur so gibt es Veränderungen. Ich hoffe, dass ein gemeinsames Netzwerk entsteht. Dass man weiß, wen man bei welchen Themen ansprechen kann. Und die erste gemeinsame Tagung sollte keine Ausnahme sein. Es darf danach nicht heißen, das war es wieder. Sondern sie sollte der Beginn von Zusammenarbeit sein.

 

Die Fragen stellte Amet Bick.

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