Pilgermenü im Alten Konsum

07.08.2024

Von Susanne Atzenroth

Ach, wie schön, wenn der Weg das Ziel sein darf. Weites Land und ein paar Überraschungen gibt es auf den „Wegen nach Wilsnack“ von Berlin in die Prignitz.   

Die Pfade nach Bad Wilsnack sind seit dem Mittelalter unzählige Menschen gepilgert. Damals sehnten sie sich nach Heilung, heute suchen sie Entspannung in der Natur und Inspirierendes am Wegesrand.

Ein paar regelrechte Kuriositäten halten die letzten Etappen des 130 Kilometer langen Weges bereit. Etwa in Barsikow, wo nicht nur ein Pilgerquartier im Kirchturm wartet, sondern auch ein uriger Dorfkonsum mit Gaststätte. Ein kurzer Anruf genügt und Anna Funke schließt die Tür extra für die Pilgernden auf, die hier nicht nur eine Pilgermahlzeit, sondern auch eine nette Unterhaltung und ein gemütliches Plätzchen im Schatten finden. Ansonsten ist der „Alte Konsum Barsikow“, der auch Dorftreff und Leihbücherei ist, Freitagabend und Sonntagnachmittag geöffnet.

Von Barsikow aus sind es noch 60 Kilometer durch Feld und Flur bis nach Bad Wilsnack. Doch schon nach wenigen Kilometern lohnt zunächst ein Besuch in der Wusterhausener Kirche St. Peter und Paul. Eine Spottfreske schaut hier schelmisch von der Wand – mit echter Zigarre im Mund. Ein Witz? Ja, es waren wohl Jugendliche, die sich in den 1960er Jahren diesen Scherz erlaubten, der uns heute noch schmunzeln lässt.

Eine letzte Sehenswürdigkeit auf dem Weg ist die älteste, erhaltenen Wasserburg Deutschlands. Nur wenige Kilometer sind es von hier bis zum Ziel, der Wunderblutkirche in Bad Wilsnack.

Was für ein imposantes Gebäude! Neben Rom, Santiago wurde sie im Mittelalter nach einem Hostienwunder zu einem wichtigen Wallfahrtsziel Europas. Die Hostien gibt es nicht mehr, aber der Schrein, in der sie einst aufbewahrt worden, leuchtet heute in einem ganz besonderen Licht der neuen Kirchenfenster von Leiko Ikemura.

Eine gute Gelegenheit, in die Pilgertradition des Mittelalters einzutauchen, ist das 21. Pilgerfest mit Pilgerwanderung und bunten Markttreiben, zu dem der Förderverein der Wunderblutkirche am Samstag, den 17. August ab 10 Uhr einlädt. Das ganze Programm auf:  www.wunderblutkirche.de

TIPP: Diese und viele weitere Reisetipps gibt es in der Reisebroschüre „Himmlische Touren durch Brandenburg“, die von der AG Spiritualität und Tourismus in der EKBO herausgegen wurde. Sie kann digital oder gedruckt kostenlos bezogen werden auf über www.reiseland-brandenburg.de/shop/prospektbestellung/

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