Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt haben oberste Priorität in der EKBO

22.01.2025

Mehr Unterstützung für Betroffene und Ausbau personeller Ressourcen

Ein computergenerierte ungeschlechtliche Person hält die rechte Hand mit Stopphaltung ins Zentrum des Bildes. Das Gesicht ist nicht zu erkennen. Die Person trägt ein T-Shirt.

Vor einem Jahr veröffentlichte der unabhängige Forschungsverbund ForuM (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland) seine von der Evangelischen Kirche in Deutschland initiierte Aufarbeitungsstudie. Der Umgang mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt, die weitere Aufarbeitung und vor allem die Präventionsarbeit werden in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) langfristig im Vordergrund stehen. Die weitergehende Beteiligung Betroffener an den zentralen Entscheidungen zur Veränderung ist dabei das oberste Ziel eines tiefgreifenden Kulturwandels.

Bischof Dr. Christian Stäblein resümiert: „Die Erschütterung und die Einsichten der Ergebnisse der ForuM-Studie haben Wirkung gezeigt. Das Hören Betroffener und ihre Beteiligung an den Veränderungsprozessen rücken konsequent ins Zentrum aller Maßnahmen zur Aufarbeitung und Anerkennung des ihnen widerfahrenen Leides. Wir hören sie, die Kirche hört sie. Die unabhängigen und die kirchlichen Beratungsstellen sind da und wir bauen unsere Hilfe-, Schulungs- und Präventionsangebote weiter aus. Die Maßnahmen, die bereits vor der Veröffentlichung von ForuM eingeleitet wurden, werden weiter konsequent umgesetzt. Der Raum der Kirche muss ein anderer, ein sicherer Raum werden, in dem Vertrauen bestimmt und Menschen vor sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch geschützt sind. Auf diesem Weg dürfen wir nicht nachlassen. Um der betroffenen Menschen willen und um der Kirche willen.“

Mit Blick auf die langfristigen Zielsetzungen erklärt die Konsistorialpräsidentin der EKBO, Dr. Viola Vogel: „Prävention und Aufarbeitung bleiben auf allen Ebenen der Kirche konsequent weiter zu verankernde Aufgaben. Die EKBO beteiligt sich aktiv daran, gemeinsam mit den anderen evangelischen Landeskirchen und der EKD unter Beachtung aller protestantischer Vielfalt, kirchenrechtlich verbindliche Mindeststandards in Fällen sexualisierter Gewalt zu etablieren, die die Wünsche und unterschiedlichen Erwartungen der Betroffenen, soweit es rechtlich geht, aufnimmt.“

Zahlen:
Seit Veröffentlichung der ForuM-Studie haben die Kontaktaufnahmen zu Ansprechpersonen in Landeskirche und Kirchenkreisen, zu unabhängigen Anlaufstellen und zur Anerkennungskommission in der EKBO zugenommen. Bei der landeskirchlichen Beauftragten gingen 2024 in einem Jahr mehr Meldungen ein, als in den vier Jahren zuvor. Von 2019 bis 2023 hatten sich 24 Betroffene an die Unabhängige Anerkennungskommission der EKBO gewandt, im Jahr 2024 waren es 15 Betroffene.

Die landeskirchliche Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt wurde 2024 personell um 0,8 Stellenanteil erweitert. Auf eine Aufstockung um weitere Stellen im ersten Halbjahr 2025 für mindestens zwei Jahre hat sich die Kirchleitung verständigt.

Leistungen der Anerkennungskommission: In 2024 hat die EKBO rund 200.000 Euro an Betroffene sexualisierter Gewalt gezahlt. In den Jahren 2019 bis 2023 waren es insgesamt 230.000 Euro. Entsprechend wurden in einem Jahr nahezu so viel Anerkennungsleistungen gezahlt, wie in den vier Jahren davor zusammen.

Aufarbeitung:
Gemeinsam mit der Nordkirche rief die EKBO im vergangenen Jahr zu Foren für Betroffene sexualisierter Gewalt auf. Aus ihrer Mitte wählten die Teilnehmenden zwei Personen, die die Betroffenen in der Unabhängigen regionalen Aufarbeitungskommission (URAK Nord-Ost) vertreten werden. Träger dieser Aufarbeitungskommission sind die EKBO, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und die Landesverbände der Diakonie Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern und das Diakonische Werk Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO). Laut Vereinbarung der EKD mit der UBSKM werden im März 2025 die URAKs aller evangelischen Landeskirchen ihre Arbeit aufnehmen.

Prävention:
Die EKBO trägt der Forderung aus dem Beteiligungsforum nach gemeinsamen Standards für den Bereich der Prävention Rechnung, indem sie den maßgeblichen Schulungsplan der Initiative der evangelischen Landeskirchen und der Diakonie gegen sexuelle Gewalt hinschauen-helfen-handeln im Kirchenrecht verankert hat. Seit 2020 wurden vom Amt für kirchliche Dienste 89 Multiplikatoren und Multiplikatorinnen ausgebildet, davon 21 neu in 2024. Sie schulen in den Gemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen. EKD-weit einzigartig war eine Schulung in der EKBO für gehörlose Mitarbeitende in 2024. Ergänzt wird das Angebot des Verhaltenskodex‘ in leichter Sprache und in Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache sowie in Englisch, Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Russisch.

Die Evangelische Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bietet sowohl kirchliche als auch unabhängige Anlaufstellen für Menschen, die sexualisierte Gewalt erlitten haben.

 

EKBO - Landeskirchliche Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt

Beauftragte für den Umgang mit sexualisierter Gewalt – Ansprechperson für Betroffene
Marion Eckerland
Telefon: +49 30 24344 423, Mobil: +49 151 65022267
E-Mail: m.eckerlanddontospamme@gowaway.ekbo.de
https://www.ekbo.de/wir/ansprechpersonen-bei-missbrauch-und-missbrauchsverdacht.html#c137129

Referentin für Prävention und Aufarbeitung – Meldestelle
Janina Jahrbeck
Telefon: +49 30 24344 452, Mobil: +49 01511 44 44 549
E-Mail: j.jahrbeckdontospamme@gowaway.ekbo.de

Unabhängige Ansprechperson für von sexualisierter Gewalt Betroffene in der Landeskirche
Dr. Chris Lange (Unabhängige externe Beraterin)
Telefon: +49 160 2043749, mittwochs 15 bis 17 Uhr und freitags 9 bis 11 Uhr
E-Mail: vertrauensstelle-ekbodontospamme@gowaway.posteo.de
https://www.ekbo.de/wir/ansprechpersonen-bei-missbrauch-und-missbrauchsverdacht.html#c137129

Anerkennungskommission zur individuellen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Geschäftsstelle Manuela Pagano
Telefon: +49 30 24344 316 / -535
E-Mail: m.paganodontospamme@gowaway.ekbo.de
https://www.ekbo.de/service/aktiv-gegen-sexualisierte-gewalt/anerkennungskommission.html

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
Zentrale Anlaufstelle.help der EKD
https://www.anlaufstelle.help/
www.hinschauen-helfen-handeln.de

Ergebnisse der und Hintergrund zur ForuM-Studie
https://www.forum-studie.de
www.ekd.de/forumstudie

(Pressemitteilung EKBO)

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y