26.04.2023
Der Berliner Senat hat den Betrieb des Ukraine-Ankunftszentrums auf dem ehemaligen Flughafen Tegel bis mindestens Ende September verlängert. Dies betreffe auch die Nutzung der Notunterkünfte für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer am Terminal C, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach der letzten Sitzung des rot-grün-roten Senats. „Wir brauchen diese Notunterbringung dringend“, sagte Giffey. Ursprünglich sollte der Standort Tegel bis 30. Juni geöffnet sein, jetzt gibt es sogar eine Verlängerungsoption bis zum Jahresende.
Wegen des großen Mangels an Unterkunftsplätzen und Wohnungen in der Stadt, sei Tegel derzeit unverzichtbar, sagte Giffey. Aktuell seien in Tegel rund 3.000 Menschen untergebracht. Davon befänden sich 2.600 länger als die ursprünglich geplanten drei Tage in der Unterbringung, zum Teil bereits seit Monaten. Für die Menschen sei das nicht optimal.
Deshalb sei es vordringliche Aufgabe, schnell weitere Gemeinschaftsunterkünfte zu bauen und Standorte für künftige Unterkünfte zu suchen. Bislang gebe es berlinweit 29 Standorte sowie 18 mögliche Standorte. Das reiche aber nicht vor dem Hintergrund, dass in Berlin mit monatlich bis zu 1.000 neuen Asylbewerbern und bis zu 2.000 Menschen aus der Ukraine gerechnet wird.
Ihre rund 500-tägige Amtszeit als Regierende Bürgermeisterin nannte Giffey sehr schwierig und Krisen-belastet. Berlin habe in dieser Zeit 380.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen, dazu seien Energiekrise und Inflation gekommen. Am Donnerstag übergibt Giffey das Zepter an ihren Nachfolger Kai Wegner von der CDU.
(epd)