Solidaritätsaufrufe für Kirchengemeinde nach Anschlag

Nach dem Brandanschlag auf eine evangelische Kirche im brandenburgischen Spremberg haben die Diakonie und der Verein Opferperspektive mehr Solidarität gefordert. Es komme jetzt darauf an, den Betroffenen und der Gemeinde den Rücken zu stärken, erklärte der Opferperspektive-Berater Joschka Fröschner am Donnerstag in Potsdam: „Aber auch von der Lokal- und Landespolitik muss ein klares Signal ausgehen, dass solche Angriffe auf die Grundfeste unseres Miteinanders nicht hingenommen werden.“

Bei dem Brandanschlag am vergangenen Wochenende wurde versucht, eine an der Kirche befestigte Regenbogenfahne in Brand zu setzen. Die Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Ursula Schoen, erklärte am Donnerstag, der evangelische Sozialverband sei stolz auf das Engagement der Kirchengemeinde für Offenheit und Toleranz. Fröschner betonte, den Betroffenen und der Gemeinde müsse deutlich gemacht werden, dass sie nicht alleine dastehen: „Gerade Signale der Solidarität aus dem lokalen Umfeld, von Menschen vor Ort können große Wirkung haben.“

Fröschner betonte, in der Kirchengemeinde gebe es vielfältiges Engagement für eine freie und offene Gesellschaft. Die Gemeinde biete einen wichtigen Schutzraum und Ort des Zusammenkommens für Engagierte, sei es in der Arbeit gegen Rassismus und die extreme Rechte der Region oder für ein solidarisches und vielfältiges Miteinander. Der Anschlag habe zum Ziel, Angst zu verbreiten und einzuschüchtern. Von einer starken rechten Szene würden solche Schutzräume nicht geduldet, weil sie ihren Vormachtanspruch infrage stellten.

Am Samstag, dem 1. Juli, ist unter dem Motto "Spremberg macht Platz für Solidarität und Vielfalt" ab 14 Uhr ein "Bunter Marktplatztag" in dem Ort in Südbrandenburg geplant. Daran will kirchlichen Angaben zufolge auch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Christian Stäblein, teilnehmen.

(epd)