20.04.2025
Zahlreiche Osterreiter haben am Sonntag in der sächsischen Oberlausitz die christliche Botschaft von der Auferstehung Jesu verkündet. Singend und betend zogen sie in festlicher Kleidung auf geschmückten Pferden über die Dörfer. Laut Angaben des Bistums Dresden-Meißen wollten sich rund 1.500 Osterreiter an insgesamt neun Prozessionen beteiligen. Der Brauch wird vor allem von den katholischen Sorben in der Region um Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda gepflegt.
Unter dem Läuten der Kirchenglocken und mit Gesang führen die Prozession traditionell jeweils von der Heimatkirche aus um die Felder bis ins nächste Dorf. Die ausschließlich männlichen Reiter sind in Frack und Zylinder unterwegs. Erste katholische Oster- oder Kreuzreiter-Prozessionen fanden bereits Ende des 15. Jahrhunderts zwischen Hoyerswerda und Wittichenau statt. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch bis in vorchristliche Zeiten zurück.
Neben dem sorbischen Osterreiten wird zudem das sogenannte Ostersaatreiten in Ostritz gepflegt. Dort steht neben der Osterbotschaft auch die Bitte um gutes Wachstum der Saat auf den Feldern im Mittelpunkt. Von Ostritz aus sollte eine Prozession am frühen Nachmittag zum Kloster St. Marienthal führen, wo den Zisterzienserinnen der Abtei und den Gästen traditionell der Ostersegen überbracht wird.