Statement von Bischof Christian Stäblein

Am 3. Juli vor 50 Jahren ist der Theologe und Kirchenreformer Ernst Lange gestorben.

Bischof Christian Stäblein: „Ich wäre froh, wenn Ernst Lange noch da wäre. Wenn wir uns mit ihm beraten könnten, wie wir Kirche heute gestalten, damit sie mitten in unserer Welt ein Ort ist, an dem Gott lebendig und erfahrbar ist.

Ernst Lange hat bereits in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts den Begriff der Anpassung geprägt. Dabei geht es ihm beileibe nicht darum, sich anzupassen an den Zeitgeist oder Mainstream. Sondern vielmehr um „Einpassung“ – Verkündigung muss passen, sie muss die Situation zur Sprache bringen, mit Worten, die das Gegenüber erreichen, sie muss zum Gespräch mit dem Hörenden werden.

Er wagte die Nähe zu Menschen, zu ihrem Alltag, zu ihrer konkreten Lebenssituation und versteckte sich nicht hinter frommen oder akademischen Wortwällen. Ernst Lange ist mit dieser Leidenschaft für die Wirklichkeit zeitlos aktuell und uns noch immer weit voraus.“

Der Theologe Ernst Lange war ein Vorreiter der politischen Theologie. Er war überzeugt davon, dass die Kirche sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte einsetzen muss. Die Theologie muss sich mit den Lebensfragen und Nöten der Menschen auseinandersetzen. 1960 eröffnete er die „Ladenkirche“ in Berlin-Spandau, ein wichtiges Reformprojekt in der Kirche.  

Wir laden Sie herzlich zum Gottesdienst anlässlich der Umbenennung des Gemeindehauses in Ernst-Lange-Haus am Sonntag, den 7. Juli 2024 um 10 Uhr ein. Die Predigt hält Bischof Christian Stäblein.

Weitere Informationen