04.08.2023
Zum sogenannten Israelsonntag der evangelischen Kirche lädt die Stiftung St. Matthäus in Berlin am 12. und 13. August zu Veranstaltungen ein. Wie die Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Freitag mitteilte, wird am 12. August in der St. Matthäus-Kirche der 1985 veröffentlichte Dokumentarfilm „Shoah“ von Claude Lanzmann (1925-2018) gezeigt.
Am Tag darauf predigt Bischof Christian Stäblein in einem Gottesdienst über die Frage, wie sich „angesichts der Menschheitskatastrophe von Auschwitz“ noch von Gott sprechen lässt. Beide Veranstaltungen finden demnach im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Am Abgrund der Bilder“ des Künstlers Michael Müller statt. Sie ist noch bis zum 3. September in der St. Matthäus-Kirche zu sehen.
Der seit der Reformation bestehende Gedenktag erinnert an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Die christlichen Gemeinden feiern den Israelsonntag am zehnten Sonntag nach Trinitatis. Das Datum ist angelehnt an den jüdischen Fasten- und Trauertag „Tischa be Av“, an dem Juden an die Zerstörung ihres Jerusalemer Heiligtums erinnern.
Der Israelsonntag soll an das enge Verhältnis von Christen und Juden sowie an das Unrecht erinnern, das Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde. Den ersten Tempel zerstörten die Babylonier vor rund 2.500 Jahren. Das Volk Israel wurde ins Exil geführt. Den zweiten Tempel machten die Römer vor rund 2.000 Jahren dem Erdboden gleich. Übrig blieb nur die Klagemauer.
Der Dokumentarfilm "Shoah" von Claude Lanzmann wird am 12. August, 19.30, in der St. Matthäus-Kirche gezeigt. Der Eintritt ist frei. hORA-Gottesdienst zum Israelsonntag am Sonntag, 13. August, 18 Uhr.
(epd)