Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Passionszeit. In ihrem Zentrum steht die Erinnerung an das Leiden Jesu. Es ist eine Zeit der Einkehr und Stille, in der viele einen tieferen Zugang zu Gott suchen und sich auf die Karwoche vorbereiten. Von vielen Menschen wird sie als Fastenzeit begangen.
Mit Passion (lat: passio = Leiden) wird die Leidensgeschichte Jesu beschrieben, wie sie in den Evangelien geschildert wird. In ihr geht es um die Frage, warum Jesus sterben musste.
Die Passionsgeschichte umfasst den Todesbeschluss der Gegner Jesu, die Einsetzung des Abendmahls, den Verrat des Judas und seine Enttarnung, das Gerichtsverfahren vor Pontius Pilatus, die Leugnung des Petrus, Jesus zu kennen, die Verurteilung Jesu, seine Kreuzigung, seinen Tod sowie seine Grablegung. Die Passionserzählung ist alles andere als eine Heldengeschichte, denn der Tod am Kreuz wurde als Scheitern verstanden. Um so befreiender wirkte die Auferweckung Jesu von den Toten durch Gott.
Die Passionszeit umfasst die Zeitspanne von vierzig Tagen vor dem Osterfest, die mit dem Aschermittwoch beginnt.
Folgende Sonntage gehören zur Passionszeit:
Die liturgische Farbe der Passionszeit ist violett.
Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems und der Tag des Todes Jesu. Der Name leitet sich von karen (altdeutsch: wehklagen) ab. Die Gottesdienste, die an diesem Tag gefeiert werden, stehen ganz im Zeichen der Trauer. In den Medien wird fälschlicherweise immer wieder daraufhingewiesen, Karfreitag sei der höchste Feiertag in der evangelischen Kirche. Diese Einschätzung gründet sich darauf, dass Protestanten den Karfreitag als ganz besonderen Feiertag betrachten. Doch ist für sie wie für die ganze Christenheit Ostern, die Feier der Auferweckung Jesu, das höchste Fest.