"In vermeintlichen Gewissheiten erschüttert"

29.03.2022

Landessynode wird über Friedensethik beraten

Berlin (mit epd). Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird auch zu einem größeren Thema der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ein "Wort der Landessynode zum Krieg gegen die Ukraine" ist als Antrag kurzfristig zur Frühjahrstagung eingereicht worden. Darin heißt es u. A.: "Wir müssen fragen, wie weit unsere friedensethischen Überzeugungen in der aktuellen Situation tragen und uns in die ökumenischen, gesellschaftlichen und internationalen Diskussionen einbringen."

Als „Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens“ stelle die Landessynode sich "der Diskussion um den richtigen Umgang mit Krieg und dem Einsatz militärischer Gewalt. Sie muss noch intensiver geführt werden. Christliche Friedensethik ist offen für konsequenten Pazifismus und offen für Stimmen, die dem Rad in die Speichen fallen wollen. Wir spüren, dass die strikte Ablehnung von Waffenlieferungen in Kriegs -und Krisengebiete uns in ein moralisches Dilemma führt, für das es nicht die eine, richtige und für alle verbindliche Antwort gibt." Man sei auch deshalb in vermeintlichen Gewisseheiten erschüttert, weil man die Realität der Gewalt in der Welt nicht immer klar habe sehen, sondern in einem bequemen Frieden habe leben wollen.

Das Kirchenparlament wird außerdem aufgefordert, den Fonds zur Unterstützung von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen bei der Flüchtlingsaufnahme zu reaktivieren und mit 500.000 Euro auszustatten. Die Aufnahme und Betreuung der Menschen, die dem Krieg entkommen, sei keine leichte und kurzfristige Aufgabe, heißt es weiter in dem Antrag, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt: „Sie wird über viele Jahre Ressourcen brauchen und binden.“ Die Kirche müsse sich darauf einstellen, „diese vorzuhalten und Solidarität zu üben, die auch uns etwas kostet und abverlangt“. Die Solidarität dürfe zugleich nicht auf Kosten derer gehen, die bereits unter Armut und Einschränkungen leiden.

Die russisch-orthodoxe Kirche in Deutschland wird in dem Antrag aufgefordert, ihren Einfluss „zur sofortigen und bedingungslosen Beendigung des Krieges geltend zu machen“. Die große Not der Kriegsflüchtlinge dürfe zudem nicht zur Vernachlässigung Notleidender in und aus anderen Krisengebieten wie der Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze führen, heißt es dort weiter: „Es darf keine Klassengesellschaft des Willkommens geben.“

Sanktionen müssten mit Dialog und Druck den Krieg beenden können, heißt es weiter: „Wir wissen, dass wirksame Sanktionen auch uns belasten, doch wir sind bereit, Opfer für den Frieden zu bringen.“

Info:
Der Eröffnungsgottesdienst der Synodentagung beginnt am Freitag, dem 1. April, um 10 Uhr in der St. Matthäuskirche an der Philharmonie. Die Tagung wird danach in der Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain fortgesetzt. Sie wird auch im Livestream übertragen und endet am 2. April. Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der Landeskirche. Die 108 Kirchenparlamentarier repräsentieren knapp 862.000 Protestanten in 25 Kirchenkreisen und 1.120 Kirchengemeinden in Berlin, Brandenburg und der ostsächsischen Region Görlitz.

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