Damit sie nicht vergessen werden:

Wer keine Verwandten hat oder mittellos ist, wird normalerweise ohne Trauerfeier durch das Sozialamt oder das Ordnungsamt bestattet. Für diese Verstorbenen richtet der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte und der Bezirksverordnetenversammlung am 19. November 2021 um 17 Uhr in der St. Marienkirche (Berlin Mitte) eine Gedenkfeier aus. "Zu diesem Gedenken laden wir alle ein", sagt Pfarrerin Corinna Zisselsberger, die bei der Gedenkfeier eine Ansprache halten wird, "Menschen, die die Verstorbenen gekannt haben und alle, die diese Mitglieder der Gesellschaft nach dem Tod würdevoll verabschieden wollen."

Während der Trauerfeier sollen die Namen, das Geburts- und Sterbedatum und die Straßennamen der Meldeadresse aller in diesem Jahr einsam Verstorbener verlesen werden. Für jeden und jede der 62 Verstorben aus dem Bezirk Berlin Mitte wird eine Kerze entzündet. Die Besucherinnen und Besucher der Trauerfeier haben die Möglichkeit, Blumen mitzubringen oder persönliche Gegenstände auf den Stufen zum Altarraum abzulegen. Veranstaltet wird die Gedenkfeier vom Bezirksamt Mitte von Berlin und dem Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung Mitte. Neben Bezirksverordnetenvorsteherin Jelisaweta Kamm werden weitere Vertreterinnen und Vertreter des Bezirks Mitte an der Gedenkfeier teilnehmen.

"Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude, dass der Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte zum nunmehr dritten Mal bei einer konfessionsübergreifenden Feier in Würde jener gedenkt, die am Ende ihres Lebens alleine waren und keinen Beistand von Angehörigen hatten", sagt Stephan von Dassel, Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte, "Diese Gedenkfeier bietet die Möglichkeit, den einsam verstorbenen Menschen aus Mitte, Wedding und Tiergarten in, Würde respektvoll und in feierlichem Rahmen die letzte Ehre zu erweisen."
 
Hintergrund: Im Jahr 2021 gab es im Bezirk Berlin Mitte insgesamt 278 genannte ordnungsbehördliche Bestattungen. Ordnungsbehördlich bestattet wird, wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des Verstorbenen zu ermitteln, gelten diese Verstorbenen nach amtlicher Definition als einsam Verstorbene. Nach bisherigem Stand trifft dies im Bezirk Mitte für den Zeitraum Dezember 2020 bis November 2021 auf 62 Menschen zu – deren Namen in der Trauerfeier vorgelesen werden.
 
TERMIN: 19. November 2021, 17 Uhr, St. Marienkirche, Alexanderplatz, Berlin-Mitte