05.04.2025
Die Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen hat Überlegungen zur Einführung eines Pflichtdienstes in Deutschland erneut eine Absage erteilt.
Der Sozialverband der evangelischen Kirche mit seinen mehr als 1.900 Einrichtungen in der Region Berlin-Brandenburg sehe darin keine gute Lösung, sagte Schoen am Samstag bei der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: „Wir setzten auf ein gesetzlich verbrieftes Recht auf einen Freiwilligendienst statt auf Verpflichtung unmotivierter junger Menschen.“
Schoen sagte, kein Träger von Freiwilligendienst-Angeboten sehe eine gute fachliche Begründung für die Idee eines Pflichtdienstes. Erforderlich sei stattdessen ein guter Freiwilligendienst, der nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist oder Menschen mit Behinderung ausschließt. Die Diakonie-Chefin betonte, Ziel des Sozialverbands bleibe eine soziale, solidarische und gerechte Gesellschaft. Eine starke Sozialstruktur schaffe auch Selbstwirksamkeit und stärke damit die Demokratie.
Dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehören nach eigenen Angaben 380 Sozialträger unterschiedlicher Größe mit insgesamt rund 1.900 sozialen Einrichtungen als Mitglieder an. Dort arbeiten rund 53.000 hauptamtliche und tausende ehrenamtliche Beschäftigte. Der Diakonie-Landesverband beschäftigt rund 100 Mitarbeitende. Der evangelischen Landeskirche gehören rund 775.000 Menschen an, darunter knapp 449.000 in Berlin.
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