EKD fordert Politik gegen Angstmacherei

12.03.2025

Kirsten Fehrs : „Demokratie ist der beste Weg, den wir haben, um als Gesellschaft miteinander in Frieden zu leben“

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat angesichts polarisierender Debatten der Politik dazu geraten, Angstmacherei entgegenzutreten und mehr auf Kompromisse zu setzen.

Vor dem Hintergrund wachsender weltpolitischer, ökologischer und gesellschaftlicher Bedrohungen sähen Menschen sorgenvoll in die Zukunft, heißt es in einem am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Papier. Ängste und Sorgen seien verständlich. Solche Empfindungen mache sich populistische Politik aber „zunehmend zunutze“.

Sie schüre diese Ängste „mit einer leicht eingängigen und dabei bisweilen ausgeprägt menschenfeindlichen Rhetorik und Schreckensszenarien, die das Ziel haben, zu verunsichern und das Vertrauen in die Demokratie zu erschüttern“, heißt es im Vorwort des Papiers.

In fünf Thesen gibt der Rat der EKD Empfehlungen, wie man sich davon abgrenzen könne, etwa durch Vertrauen und Mut und das Aushandeln von Kompromissen, statt auf Maximalforderungen zu beharren.

Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs erklärte, Demokratie müsse täglich neu verteidigt und gestaltet werden. Demokratie sei nicht perfekt, „aber sie ist der beste Weg, den wir haben, um als Gesellschaft miteinander in Frieden zu leben“, sagte die Hamburger Bischöfin.

Der stellvertretende Ratsvorsitzende Tobias Bilz sagte, eine größer werdende Bevölkerungsgruppe in Ostdeutschland fühle sich im Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven benachteiligt. „Wenn die Perspektiven negativ sind, schwindet die Bereitschaft, die bestehenden Verhältnisse zu verteidigen“, sagte der sächsische Landesbischof.

Christliche Perspektiven für unser gesellschaftliches und politisches Miteinander (Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland)

(epd)

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