10.09.2024
Als Prediger und Bürgerrechtler sei Schorlemmer stets ein „homo politicus“ gewesen, dessen segensreiches Wirken weit über die Lutherstadt Wittenberg hinaus ging, heißt es im Kondolenzschreiben von Fehrs. Dabei habe er seinen Einsatz immer auf seinen christlichen Glauben gegründet.
Hannover (epd). Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat den am Montag gestorbenen Theologen Friedrich Schorlemmer als „streitbaren Mahner für Frieden und Gerechtigkeit“ gewürdigt. Er sei nicht nur prominentes Mitglied der Opposition in der DDR gewesen, sondern Zeit seines Lebens ein Mensch, der seine Verantwortung als Christ immer auch mit politischem Denken und Handeln wahrgenommen habe, erklärte die Hamburger Bischöfin am Dienstag.
Als Prediger und Bürgerrechtler sei Schorlemmer stets ein „homo politicus“ gewesen, dessen segensreiches Wirken weit über die Lutherstadt Wittenberg hinaus ging, heißt es im Kondolenzschreiben von Fehrs. Dabei habe er seinen Einsatz immer auf seinen christlichen Glauben gegründet.
Fehrs erinnerte an den symbolischen Hammerschlag im Lutherjahr 1983, der ein Schwert zur Pflugschar schmiedete: „Dieser symbolische Ruf hat auch in einer veränderten komplexen Weltlage nichts von seiner Bedeutung verloren und erinnert uns daran, dass Friede am Ende nicht durch Waffen geschaffen werden kann.“
Der Deutsche Evangelische Kirchentag betonte Schorlemmers Rolle innerhalb der gesamten Kirchentagsbewegung. „Friedrich Schorlemmer gehörte zu den Menschen, deren Bekanntschaft Spuren hinterlässt. Er war ein herausragender Denker, Mahner und Mutmacher für alle, die etwas bewegen wollten - respektiert auch von vielen, die anderer Meinung waren“, erklärte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund.