27.02.2022
Am 27. Februar 2022, um 18 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
In ihrer neuen Reihe „Gedächtnis-Gottesdienst“ thematisiert die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Sonntag, 27. Februar, das Erbe des Kolonialismus. Als Gesprächspartnerin wird Nadja Alazard vom Kulturprojekt „Dekoloniale - Erinnerungskultur in der Stadt“ angekündigt. Das Berliner Projekt beschäftige sich seit Anfang 2020 mit der Geschichte des Kolonialismus und den Folgen, heißt es auf der Webseite der Kirchengemeinde. Musikalisch werde der Gottesdienst (Beginn 18 Uhr) von der Sängerin Jocelyn B. Smith und Kirchenmusikdirektor Helmut Hoeft an der Orgel gestaltet.
Die koloniale Vergangenheit sei - wenngleich nicht immer sichtbar - allgegenwärtig, heißt es in der Ankündigung weiter. Insbesondere Berlin als ehemalige Kolonialmetropole und Reichshauptstadt stehe in der Verantwortung, auch in diesem Bereich eine Erinnerungskultur zu etablieren.
Am 27. Februar 1885 habe der Namenspatron der Gedächtnis-Kirche, Kaiser Wilhelm I., einen Schutzbrief zum Erwerb von Ländereien im späteren Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Burundi, Ruanda und Tansania, erlassen. Dieses und andere Dokumente bildeten die Grundlage dafür, dass die afrikanischen Gebiete zu sogenannten Schutzgebieten des Deutschen Reichs erklärt wurden.
Im Mittelpunkt der monatlichen „Gedächtnis-Gottesdienste“ steht jeweils ein aktuelles Thema der Erinnerungskultur. Den Auftakt machte im Januar ein Gottesdienst zum 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz. Das neue Gottesdienst-Format wird gemeinsam mit der Beauftragten für Erinnerungskultur der Berliner Landeskirche, Marion Gardei, veranstaltet.
(epd)