04.10.2023
Einladung zur Andacht, Festvortrag und Empfang am 6. Oktober 2023.
In einem Festakt anlässlich seines 100. Geburtstages in Berlin wird Bischof i.R. Dr. Gottfried Forck am 6. Oktober geehrt. Die EKBO lädt ein zu Andacht, Festvortrag und Empfang in die St. Marienkirche am Alexanderplatz
Am 6. Oktober 2023 wäre Bischof i.R. Dr. Gottfried Forck 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass lädt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zu Andacht, Festvortrag und Empfang am 6. Oktober 2023 um 15.00 Uhr in die St. Marienkirche am Alexanderplatz ein. Die Veranstaltung ist öffentlich, etwa 100 geladene Gäste werden erwartet. Die Andacht hält Bischof Dr. Christian Stäblein. Die Wissenschaftliche Geschäftsführerin der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg, Dr. Marie Anne Subklew-Jeutner wird den Festvortrag halten.
Im Anschluss daran erinnern Oberkonsistorialrätin i.R. Rosemarie Cynkiewicz, Propst i.R. Karl-Heinrich Lütcke und Generalsuperintendent i.R. Martin-Michael Passauer an persönliche Begegnungen mit Bischof Forck. Die musikalische Gestaltung der Veranstaltung liegt in den Händen der Kinder und Enkel Gottfried Forcks sowie Marienkantorin Marie-Louise Schneider.
Gottfried Forck wurde am 6. Oktober 1923 in Ilmenau in Thüringen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Hamburg, das Gymnasium dann in Niesky bei der Herrnhuter Brüdergemeinde. Nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er in Bethel, Heidelberg, Basel und West-Berlin Evangelische Theologie. Er war Assistent bei Prof. Heinrich Vogel an der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf. 1956 wurde er über das Thema „Die Königsherrschaft Christi bei Luther“ bei Edmund Schlink zum Dr. theol. promoviert. Die Dissertation wurde grundlegend für sein Denken und Handeln im politischen Raum.
Er war von 1954-59 Studentenpfarrer an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin, danach Gemeindepfarrer in Lautawerk in der Niederlausitz. 1963 wurde er zum Leiter des Predigerseminars in Brandenburg an der Havel berufen. Zehn Jahre später wurde er Generalsuperintendent im Sprengel Cottbus und 1981 Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg – Bereich Ost. 1984 – 87 war er Vorsitzender des Rats der Ev. Kirche der Union für den Bereich DDR. Von 1990 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1991 teilte er sich das Bischofsamt der wiedervereinten Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg mit Bischof Dr. Martin Kruse. Er starb am Heiligen Abend 1996 in Rheinsberg im Pfarrhaus seiner zweiten Ehefrau Pfarrerin Beatrix Forck.
„Jede Machtposition birgt die Gefahr in sich, missbraucht zu werden. Und deshalb müssen jene, die nicht an der Macht sind, in der Kritik bleiben.“ Seinem Credo blieb Gottfried Forck stets treu. Er gehörte zu den kirchlichen Amtsträgern, die in der innerkirchlichen Diskussion der 80er Jahre dafür eintraten, oppositionellen Gruppen einen begrenzten Wirkungs- u. Schutzraum unter dem Dach der ev. Kirche zu gewähren; er selbst trug 1981 demonstrativ das Zeichen »Schwerter zu Pflugscharen«, als zahlreiche junge Menschen dafür polizeilich belangt wurden; im Herbst 1989 war er aktiv beteiligt an der Untersuchung polizeilicher Übergriffe auf Demonstranten sowie an der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit. Seit 1990 hat er wiederholt zu mehr Behutsamkeit im Prozess der deutschen Wiedervereinigung gemahnt.
Forck ist Stadtältester des Landes Berlin und ruht in einem Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Auferstehungsfriedhof in Berlin-Weißensee.
Literatur:
· Christian Sachse, Den Menschen eine Stimme geben. Bischof Gottfried Forck und die Opposition in der DDR. Wichern-Verlag 2009.
· Martin-Michael-Passauer (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit Karl-Heinrich Lütcke und Ulrich Schröter: Begegnungen mit Gottfried Forck, Weggefährten berichten. Wichern-Verlag 2015.
(Pressemitteilung EKBO)
Den Ablaufplan vom Festakt finden Sie hier.