Große Anerkennung für Polens kirchliche Flüchtlingshilfe

07.03.2025

Bischof Christian Stäblein: „Wir brauchen einen langen Atem“ – Aufruf zur fortgesetzten Unterstützung der Ukraine

Bischof Christian Stäblein hat die anhaltend große Hilfsbereitschaft der evangelischen polnischen Kirche gegenüber den Geflüchteten aus der Ukraine gewürdigt.

Von Anfang an hätten die Kirchen und kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Polen entscheidende Integrationsarbeit geleistet, sagte der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Gleichzeitig dürfe die europäische Unterstützung auch drei Jahre nach Kriegsbeginn nicht nachlassen. „Wir brauchen einen langen Atem“, sagte er während einer Reise des Rates der EKD nach Polen.

Besorgt äußerte sich der Flüchtlingsbischof über mögliche Auswirkungen einer veränderten europäischen Flüchtlingspolitik: „Wir haben auch über das Thema der Grenzschließungen gesprochen, das von einigen Akteuren in der deutschen Politik im Wahlkampf nach vorne gebracht wurde.“

Die polnische Zivilgesellschaft beobachte diese Debatte genau. Wenn Deutschland keine Menschen mehr aufnähme, hätte dies große Auswirkungen auf unser Nachbarland, sagte Bischof Christian Stäblein.

Zudem spüre er eine wachsende Besorgnis angesichts der außenpolitischen Unsicherheiten. Das Verhalten der Trump-Administration habe die Ängste vieler Polinnen und Polen verstärkt.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sorgten sie sich, dass Putin kein Einhalt geboten werde und sich das Kriegsgeschehen ausweite. „Das hängt entscheidend davon ab, wie Europa sich in den nächsten Wochen und Monaten aufstellt - vor allem im Blick auf die Ernsthaftigkeit der Hilfe für die Menschen in der Ukraine“, sagte Bischof Christian Stäblein.

Der Bischof lobte das Engagement der polnischen Diakonie und des Polnischen Ökumenischen Rates, die sich neben ukrainischen Geflüchteten schon lange Jahre für Schutzsuchende aus anderen Ländern einsetzten.

Gleichzeitig verwies er auf historische Spannungen zwischen Polen und der Ukraine, die das Engagement der polnischen Bevölkerung umso bemerkenswerter machten: „Es verdient allergrößten Respekt, dass die polnischen Kirchen sich trotz dieser wechselhaften Geschichte stark für die ukrainischen Geflüchteten einsetzen und enge Partnerschaften mit ukrainischen Kirchengemeinden aufbauen.“

(epd-Gespräch: Moritz Hohmann)

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