Homosexualität als ein Grundproblem der Weltreligionen

26.04.2022

Am 26. April um 18 Uhr bei den "Berliner Religionsgesprächen" in der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Foto: Sophie Emeny / UnsplashFoto: Sophie Emeny / Unsplash

Ob griechisch-orthodox oder römisch katholisch, freikirchlich, Zeuge Jehovas, Muslim oder Jude, Hindu  -  wer offen queer leben will, verspürt und erfährt Druck im Innern der Institutionen wie von außen. Die Bibel und der Koran haben über die Jahrhunderte Normen und Tabus gesetzt, mit Verboten und Strafen Ängste geweckt, die heute dank gesellschaftlicher Umbrüche und neuer Gesetze schwächer, aber keinesfalls verschwunden sind. Gleichzeitig berufen sich Menschen für ihr Coming out auf diese uralten Texte. ComingOut, ActOut oder OutInChurch bringen religiöse Institutionen unter Zugzwang und geben den tabuisierten "anderen" Lebensformen ein Gesicht. Aber nicht alles verhält sich so, wie es auf den ersten Blick scheint: In Israel dürfen Juden in queeren Partnerschaften Kinder adoptieren, in muslimischen Ländern kann Homosexualität  eine Frage der Definition oder eben der Nicht-Definition sein: Sexuelle Beziehungen unter Frauen sind da häufig kein Thema.

Einführung
Christoph Markschies
, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Moderation
Harald Asel
, Redakteur rbb24 Inforadio

Auf dem Podium
Michael Brinkschröder, 
geb. 1967, katholischer Theologe und Soziologe, arbeitet als Religionslehrer an einer Berufsschule in München. Er war Herausgeber der Zeitschrift "Werkstatt Schwule Theologie". Seine Dissertation "Sodom als Symptom. Gleichgeschlechtliche Sexualität im christlichen Imaginären - eine religionsgeschichtliche Anamnese" (Berlin/New York 2006) untersucht die Wurzeln der Antihomosexualität im Christentum. Von 2011 bis 15 Co-Vorsitzender des European Forum of LGBT Christian Groups und Mitbegründer des Global Network of Rainbow Catholics. Aktuell ist er Sprecher des Katholischen LSBT+ Komitees und Mitglied bei #OutInChurch.

Rabbiner Alexander Grodensky, 1983 in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe geboren, ist in Nord-Russland aufgewachsen. Er schloss zunächst Diplomstudien der Öffentlichen Verwaltung in St. Petersburg und der Wirtschaftswissenschaften in Wien ab. 2015 schloss Grodensky das Masterstudium der Jüdischen Studien an der Universität Potsdam ab und erhielt seine Rabbinerordination durch das Abraham Geiger Kolleg. Seither ist er der liberale Landesrabbiner des Großherzogtums Luxemburg; seit kurzem auch Oberrabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Slowenien. Er ist Vorstandsmitglied der European Rabbinic Assembly, sowie Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ARK). Er ist verheiratet und lebt mit seinem Ehemann und seinem Sohn in Luxemburg.

Isolde Karle, geb. 1963, Promotion und Habilitation in evangelischer Theologie, venia legendi für Praktische Theologie, seit 2001 Professorin für Praktische Theologie, insbesondere Homiletik, Liturgik und Poimenik, an der Ruhr-Universität Bochum. Direktorin des Instituts für Religion und Gesellschaft. Universitätspredigerin. Forschungsschwerpunkte: Seelsorge, Professionstheorie, Spiritual Care, Kirchentheorie, Religion in der Moderne, Gender, Sexualität, sexuelle Orientierung. Seit 2021 Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung an der Ruhr-Universität. 

Mouhanad Khorchide, geb. 1971 in Beirut, ist seit 2010 Professor für Islamische Religionspädagogik und seit 2011 Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Er ist Principal Investigator und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters "Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation" der WWU. Seit 2020 ist er Leiter des wissenschaftlichen Beirats der Dokumentationsstelle Politischer Islam (Österreich). Außerdem ist Mouhanad Khorchide Gründungsmitglied des 2015 gegründeten Muslimischen Forums Deutschland und der 2019 gegründeten Muslimischen Gemeinschaft NRW. Er beschäftigt sich mit der Erforschung und Vermittlung einer zeitgemäßen Lesart des Islams im europäischen Kontext und spricht sich für eine historisch-kritische Auslegung der islamischen religiösen Schriften aus. Er ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt "Gottes Offenbarung in Menschenwort. Der Koran im Licht der Barmherzigkeit" (2018), "Gottes falsche Anwälte. Der Verrat am Islam" (2020) und "Umdenken! Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen" (mit Walter Homolka) (2021). Zugleich ist er Herausgeber des Korankommentars "Herders Theologischer Koran-Kommentar".

Schlusswort
Thomas Sparr
, Suhrkamp Verlag, Insel Verlag, Jüdischer Verlag, Verlag der Weltreligionen

Termin
26. April 2022, 
18.00 Uhr Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin
Im Anschluss kleiner Empfang

Die Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich!
Der Abend wird von rbb24 Inforadio aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt in der Reihe Forum gesendet.

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