15.04.2025
Mit einer zwölfstündigen Namenslesung und einer Gedenkveranstaltung begeht die Jüdische Gemeinde Berlin am 28. April den Tag der Schoah (hebräisch: Jom Haschoa). Der Gedenktag erinnert an den Beginn des Warschauer Ghetto-Aufstandes im April 1943 gegen die deutschen Besatzer. Bei der Lesung vor dem Gemeindehaus Fasanenstraße werden von 9 bis 21 Uhr die Namen der 55.696 in der NS-Zeit ermordeten Berliner Juden vorgetragen, wie die Gemeinde auf ihrer Webseite ankündigte.
Am Abend findet im Gemeindehaus zudem eine zentrale Gedenkveranstaltung unter anderem mit der Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour (Grüne), statt. Das jüdische Totengebet, das sogenannte Kaddisch, spricht Rabbiner Yitshak Ehrenberg. Das Gebet „El mole Rachamim“ (Gott voller Erbarmen) im Gedenken an die Holocaust-Opfer singt Kantor Isidoro Abramowicz. Musikalisch umrahmt wird das Gedenken vom Kinderchor der Jüdischen Gemeinde.
Wegen des jüdischen Kalenders variiert das Datum von Jom Haschoa. Der Gedenktag liegt immer um den 19. April herum, dem Beginn des Ghetto-Aufstandes vor 82 Jahren. Eingeführt wurde er 1951 in Israel, wo an dem Tag in Erinnerung an die Holocaust-Opfer für Minuten der Verkehr zum Erliegen kommt.
Der etwa vierwöchige Ghetto-Aufstand wurde zum Symbol des jüdischen Widerstands gegen die Nazis. Etwa 13.000 Jüdinnen und Juden kamen dabei um oder wurden ermordet. Zehntausende wurden anschließend in Vernichtungslager wie Treblinka und Majdanek deportiert.
Das Holocaust-Gedenken Jom Haschoa findet am Montag, 28. April, 19 Uhr, vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße statt. Die Namenslesung beginnt um 9 Uhr vor dem Gemeindehaus und endet um 21 Uhr.