25.11.2021
Bischof Christian Stäblein setzt auf Aufklärung und Einsicht ohne religiöse Überhöhung
Christian Stäblein, Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), hat über die Sozialen Medien und in der kommenden Ausgabe der Wochenzeitung "Die Kirche" zum Impfen aufgerufen.
Wörtlich sagte Stäblein: "Ich bitte Sie: Lassen Sie sich impfen. Um ihrer Nächsten willen. Um der Kinder willen. Um unserer Gesellschaft willen. Um Ihrer selbst willen. Aus Verantwortung, Solidarität und Nächstenliebe. Ich bitte Sie, wenn Sie noch nicht geimpft sind: Lassen Sie sich impfen."
Er selbst sei doppelt und baldmöglichst auch dreifach geimpft. "Es ist der bestmögliche, dringend gebotene Weg, das Ansteckungsrisiko, das von mir sonst ausgeht, zu minimieren, die Funktionsfähigkeit der Intensivstationen zu erhalten und insgesamt für unsere Gesellschaft einen Weg aus der Pandemie zu finden", sagte Stäblein. Er sei überzeugt, dass die Impfung gegen das Corona-Virus ist nicht nur individuell sinnvoll ist, sondern auch "im Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung". Er könne sich auch eine teilweise Impfpflicht vorstellen.
Das Impfen bezeichnete der Bischof als Pflicht der Bürgerinnen und Bürger. Während manche Theologen die medizinisch herbeigeführte Immunisierung religiös überhöhten, ist Stäblein mit theologischen Zuschreibungen zurückhaltender: "Der Druck ist da durch die galoppierenden Infektionszahlen. Gott muss ich da nicht untermischen." Außerdem gelte es, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Überzeugungen aufrecht zu erhalten – mit Aufklärung. Gott braucht es ja nicht als weiteren Druckverstärker."