09.11.2020
Laternelaufen am 11. November
Laternelaufen, Martinsbrötchen teilen und die Geschichte vom Heiligen Martin erzählt bekommen: Gerade für Vorschulkinder ist der Martinstag (11. November) einer der beliebtesten Festtage überhaupt. Da während des Corona-bedingten Teil-Lockdowns viele große Martinsumzüge nicht stattfinden können, werden einige evangelische Kitas in Berlin auf dem eigenen Gelände Martinsfeiern organisieren oder in kleinen, nicht altersgemischten Kindergruppe zum Gottesdienst in eine nahe gelegene Kirche ziehen. „Unser Kitaverband Berlin Mitte-Nord hat zusammen mit seinen Kitas entschieden, die Martinsumzüge abzusagen“, sagt Kathrin Janert, Vorstand des Evangelischen Kirchenkreisverbandes für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte Nord, „Stattdessen werden die Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern einen Rundgang mit Laternen im eigenen Garten machen. Es gibt Martinsgebäck zum Teilen, einige Kitas sammeln Spenden für Obdachloseneinrichtungen.“
Die St. Mariengemeinde in Bernau hat – initiiert von ihrer Gemeindepädagogin – Bilder und Texte aus Martinsgeschichte auf große Tafeln drucken lassen und diese rund um die Stadtmauer aufgestellt. Bis zum 15. November haben Familien, Kindergärten und Schulklassen die Gelegenheit, mit oder ohne Laternen ihren individuellen Martinsweg entlang der Stadtmauer zu gehen und an den einzelnen Stationen die Martinsgeschichte anzusehen, zu lesen und sich erinnern zu lassen.
Hintergrund:
Der Martinstag erinnert an den im November des Jahres 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt. Der Legende nach teilte der heilige Martin - der wohl um das Jahr 316 in der Region des heutigen Ungarn geboren wurde - als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich nach seiner Bekehrung zum christlichen Glauben taufen und wurde Geistlicher. Die Laternenumzüge sind auch das Relikt alter, spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn.