26.06.2022
Christlicher Geist, gutes Wetter und jede Menge Energie
Vom 24. bis 26. Juni fand der Lausitz Kirchentag in Görlitz statt. Es war ein Fest voller Ausstrahlungskraft und ein buntes Zeugnis des Glaubens und der Vielfalt von Kirche.
Generalsuperintendentin Theresa Rinecker: „Wir haben das Motto VON WEGEN mit Leben gefüllt. Menschen aus der Lausitz und von überall haben sich auf den Weg nach Görlitz gemacht. Wege sind zusammengekommen und neue Wege wurden beschritten. So viele waren da mit einem Lachen im Gesicht und dem kleinen trotzigen von wegen unseres Glaubens. Voller Hoffnung und Dankbarkeit gehen wir weiter.“
Die Veranstaltungen des Kirchentages haben mehr als 15.000 Menschen angezogen. Das ganze Wochenende herrschte eine friedliche und offene Atmosphäre mit vielen interessanten und konstruktiven Gesprächen. Der Kirchentag war geprägt von Dialog und einem offen-einander-zuhören. Zu spüren war die Suche nach Frieden und Gerechtigkeit „Frieden. Nichts brauchen wir mehr in diesen Tagen in Europa.“ betonte Bischof Stäblein in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst. Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von Sachsen als Land der Religionsfreiheit: „Freiheit der Religion, nicht Freiheit von Religion“.
Große Symbolwirkung hatten die Veranstaltungen auf der Altstadtbrücke – Die Brücke verbindet über die Neiße hinweg Deutschland mit Polen. Dort fanden erlebbar Friedensgespräche und Deutsch-Polnische Begegnung statt. Das Gestalten guter Nachbarschaft wurde auch im Serbski Zentrum sichtbar. Auf der Bühne am Untermarkt ging es um die aktuelle politische und kulturelle Situation der Sorben und Wenden in der Lausitz. „Ich bin dankbar für die Gemeinschaft und für den Frieden, den wir erleben konnten. Diesen Frieden nehmen wir mit in unsere Landeskirchen und in unser Reden und Tun.“ sagte Antje Pech.
In der Görlitzer Altstadt herrschte reges Treiben. Das Angebot war vielfältig von Konzerten, über Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche im Stadtpark hin zu intensiven Gesprächen und interessanten Begegnungen. Auch so mancher Görlitzer kam, sah und ließ sich einladen, feierte und diskutierte mit.
Etwas leiser wurde es während der Gottesdienste und Tagzeitgebeten, beim Beten und Innehalten, auch am Heiligen Grab, spürte man den geistlichen Tiefgang.
Thematisiert wurden die Gemeinsamkeiten in der Lausitz, die wirtschaftlichen Herausforderungen des Strukturwandels mit dem Auslaufen des Braunkohleabbaus und in dem Zusammenhang auch der Naturschutz im Zuge der Rekultivierung ehemaliger Tagebaulandschaften. Wir haben die großartige Chance, gemeinsam Zukunft zu gestalten und unsere schöne Lausitz noch attraktiver und lebenswerter zu machen.“ sagte Ministerin Kathrin Schneider einladend.
Beim Abschlussgottesdienst predigte Bischof Bilz vom Mut für die nächsten Schritte: „So ein Kirchentag ist Gehen und Reden, Hören und das Wirken des Geistes spüren. Man trifft andere zum Austausch, zum Singen und Beten und am Ende hat man scheinbar nebenbei Ermutigung erfahren.“
Immer wieder waren es die gemeinsamen Wege, dass Neue was entsteht im Miteinander. Das zeigte sich auch beim VONWEGEN Proviant zum Ausklang des Kirchentages. Die Besucher:innen nahmen weit mehr mit als ihren Proviantbeutel. Es bleiben Erinnerungen, Impulse, Freude und die Aufbruchsstimmung.
Hintergrund
Das-gemeinsam-Wege gehen begleitete den Lausitz Kirchentag seit Anfang an. Die Idee zu diesem Kirchentag haben Generalsuperintendentin Theresa Rinecker aus der Ev. Landeskirche BerlinBrandenburg und Superintendentin Antje Pech aus der Ev. Lutherischen Landeskirche Sachsens gemeinsam entwickelt. Zusammen haben sie ihre Kirchenkreise und -bezirke, wie auch die Länder Sachsen und Brandenburg ins Boot geholt. Die Planung und Vorbereitung dieses Kirchentages begann schon 2019, bis zur Durchführung haben 2500 Mitwirkende und Helfer:innen und die tatkräftige Unterstützung der Stadt Görlitz dieses Wochenende überhaupt erst möglich gemacht.