"Netzwerk der Wärme" in Berlin für Zusammenhalt in der Energiekrise

07.11.2022

Bischof Christian Stäblein: "Füreinander da sein gehört zur DNA christlichen Glaubens".

Nach zwei Corona-Wintern droht die Energiekrise Menschen mit geringen Einkommen weiter auszugrenzen. Ein Netzwerk soll Bedürftige mit vielfältigen Angeboten von Mahlzeiten über Beratung bis hin zu Wärmeräumen auffangen.

Bischof Stäblein: „Es kann und darf nicht sein, dass in diesem Land und in unserer Stadt Menschen zwischen hungern oder heizen entscheiden müssen. Wir sorgen uns als Kirche darum, dass die Menschen haben, was sie brauchen. Und darum tut gemeinschaftliches Handeln Not. Das Netzwerk der Wärme ist jetzt die richtige Initiative, den Menschen bekannt zu machen, welche Angebote es gibt und geben wird. Ein ganzes Bündel von Aktionen soll Solidarität und füreinander Einstehen konkret werden lassen. Von der Unterstützung bei der Beantragung staatlicher Zuschüsse bis zum Öffnen von Wärmestuben und Gemeindehausräumen. Die Kirche bietet konkret Räume der Hoffnung, des geistigen Austausches und des Gebetes, Beratung und Hilfe. Orte, an denen die Menschen Klage und Sorge loswerden können und das in Räumen, in denen Wärme in Celsius und Mitmenschlichkeit real werden. Wir Kirchen sind gerne Teil dieses Netzwerkes. Füreinander da sein gehört zur DNA christlichen Glaubens.“

Berlin (epd). Vereinsamte und in Not geratene Menschen sollen in Berlin mit einem „Netzwerk der Wärme“ in zahlreichen Einrichtungen unterstützt werden. Dazu unterzeichneten Vertreter aus Politik, Religion, Sozialwesen, Wirtschaft, Handwerk und Kultur am Freitag im Roten Rathaus eine „Charta der Wärme“. Zum Netzwerk gehören nach Angaben der Senatssozialverwaltung unter anderem Stadtteilzentren, Nachbarschaftshäuser, Bibliotheken, Clubs, Kirchengemeinden, Sozialeinrichtungen und interkulturelle Treffpunkte. Sie sind auf einer interaktiven Karte im Internet aufgelistet.

Das Netzwerk der Wärme gehört zum Berliner Entlastungspaket, um Berlinerinnen und Berliner angesichts steigender Energie- und Lebenshaltungskosten im bevorstehenden Winter zu unterstützen. Der Senat plant dafür knapp elf Millionen Euro ein. Der entsprechende Beschluss muss noch vom Abgeordnetenhaus gebilligt werden.

In Berlin gebe es mehr als 600.000 Menschen in sozial schwieriger Lage, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bei der Unterzeichnung der Charta: „Berlin hält zusammen, auch in schwierigen Zeiten.“ Alle demokratischen Kräfte seien im Netzwerk willkommen, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke).

Es dürfe nicht sein, dass Menschen zwischen Heizen und Hungern wählen müssten, mahnte der evangelische Bischof Christian Stäblein. Der Beitrag der evangelischen Kirche reiche von Unterstützung bei der Beantragung staatlicher Zuschüsse bis zum Öffnen von Wärmestuben und Gemeinderäumen. Auch wenn beim Heizen der Kirchen gespart werde, würden Orte der Versammlung und der Wärme geöffnet und vielfältige Hilfe zur Selbsthilfe angeboten, betonte der katholische Erzbischof Heiner Koch. Berlin müsse mehr zusammenrücken, damit alle gut durch diese schwierigen Zeiten kommen, forderte die Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth.

Der Direktor der Neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach erklärte, sein Haus sei ein „Ort für alle, und wenn es neben der Kunst zum Aufwärmen ist“. Museen seien schließlich keine Elfenbeintürme. Der Generaldirektor der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und Mitgeschäftsführer des Verbundes der öffentlichen Bibliotheken Berlins, Volker Heller, kündigte erweiterte Öffnungszeiten in vielen Häusern an. Von den 82 öffentlichen Bibliotheken nehmen demnach 61 am „Netzwerk der Wärme“ teil. An elf Standorten werden die Öffnungszeiten am Wochenende erweitert.

„Wir wollen aus der Isolation heraushelfen, Austausch ermöglichen und informieren, wo man sich beraten lassen kann“, sagte die Berliner Caritas-Direktorin Ulrike Kostka im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Das Netzwerk solle dazu beitragen, dass niemand seine Sorgen alleine tragen müsse.

Auch das Deutsche Technikmuseum Berlin will im Rahmen des Netzwerks Raum und Partizipationsmöglichkeiten für Menschen schaffen, die finanziell und sozial von der Energiekrise betroffen sind. Dabei geht es laut Museum nicht nur um den Aufenthalt zum Schutz vor Kälte, sondern auch um Teilhabe an sozialer Gemeinschaft.

Die Pressemitteiung der Senatskanzlei können Sie hier nachlesen.

Eine interaktive Karte mit Angeboten des "Netzwerks der Wärme" finden Sie hier.

 

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