Rabbiner wirbt für Respekt und Toleranz

Der Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal hat angesichts des eskalierten Nahost-Konflikts und antiisraelischer Ausschreitungen in Deutschland für Respekt, Toleranz und Solidarität geworben. Mit Blick auf den Terror der islamistischen Hamas sagte Teichtal der „Berliner Morgenpost“ (Mittwoch): „Dies ist kein Krieg gegen die Juden. Dies ist ein Krieg gegen uns alle.“ Jene, die heute gegen Juden sind, seien morgen gegen Frauen, übermorgen gegen Homosexuelle und schließlich gegen alle Menschen in der Demokratie, sagte der Vorsitzende der streng orthodoxen jüdischen Gemeinde Chabad Lubawitsch in Berlin.

Es sei das Ziel der Hamas, die Menschen in Angst zu versetzen, sagte Teichtal weiter: „Die gesamte Gesellschaft hierzulande muss verstehen, dass niemand ein Außenstehender ist.“ Die Bedrohung gehe gegen alle Menschen, die die Demokratie schätzen. „Alle müssen sich betroffen fühlen“, unterstrich der Berliner Rabbiner.

Teichtal forderte dazu auf, „ob auf dem Spielplatz, beim Einkaufen, beim Spaziergang im Park oder im Gespräch mit Nachbarn“ sich deutlich zu positionieren: „Wenn jemand in der U-Bahn beschimpft wird, wenn jemand etwas Menschenfeindliches sagt, dann muss man dagegen protestieren.“ Dazu seien alle aufgerufen. „Es geht um ein Berlin, in dem alle Menschen mit Respekt und Toleranz leben können. Wenn wir es nicht schaffen, dann wäre es ein megagroßes kollektives Versagen“, sagte Teichtal weiter. Der gebürtige New Yorker lebt seit 1996 in Berlin.

(epd)