07.06.2022
Mit Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, den Pfarrerinnen Jasmin El-Manhy und Susann Kachel u.a.
Ist Kirche noch zeitgemäß? Was muss sich ändern, damit Kirche nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet? Das sind Fragen, die eine Reportage im rbb-Fernsehen stellt.
In der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben trifft der rbb-Reporter Arndt Breitfeld die Generalsuperintendentin Theresa Rinecker. Die Kirche sei unverzichtbar für Seelsorge und Gebet. Und mit Kindergärten, Schulen und Diakonie wirke die Kirche tief in die Gesellschaft hinein. Aber die Kirche müsse sich weiter den Bedürfnissen der Menschen anpassen: mehr Eventkultur ist gefragt, wie z.B. Tauf-Feste an Elbe und Oder. Die Kirche muss raus gehen, sichtbar sein, ist Theresa Rinecker überzeugt.
Pfarrer Benjamin Liedtke ist als „Braunkohle-Seelsorger“ in der Niederlausitz im Einsatz. Für den Tagebau mussten Häuser und ganze Dörfer weichen. Menschen, die in ihrer Heimat tief verwurzelt waren, wurden umgesiedelt. Das schmerzt bis heute. Braunkohle-Seelsorger Liedtke will die Menschen begleiten und versöhnen.
Die beiden Pfarrerinnen Jasmin El-Manhy und Susann Kachel aus Neukölln haben das Segensbüro in der Genezareth-Kirche gegründet. Hier finden Menschen Unterstützung, wenn sie Begleitung und Segen für Taufe, Hochzeit oder Beerdigung wünschen. Das Segensbüro hilft, zeitgemäße und individuelle Orte und Rituale zu finden – auch für Menschen, ohne feste Bindung zur Kirche.
Katharina Geskes ist jung, feministisch und katholisch. Wie geht das zusammen? Da hat die 22-Jährige auch manchmal Zweifel. Aber ihre Verbundenheit mit der Katholischen Kirche ist groß – trotz allem. Als Vorsitzende der katholischen Landjugend im Erzbistum Berlin kämpft sie dafür, dass Missbrauch aufgearbeitet wird und dass die derzeitigen männlichen Machtstrukturen in der Kirche eingerissen werden.