Christen und Muslime begegnen sich in unterschiedlichen Bereichen der Landeskirche: in der Gemeinde, der Diakonie, den Kindergärten, in der Erwachsenenbildung, im Krankenhaus und in der Schule.
Der christlich-islamische Dialog hat in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Menschen muslimischen Glaubens in all ihrer Vielfalt sind in unserem Land stärker ins Blickfeld geraten. Wir entdecken erst langsam, dass mit den einmal ins Land gekommenen Gastarbeitern heute deutsche Staatsbürger bei uns leben, die ihre eigene religiösen Ausdrucksformen und Inhalte haben. Diese sind uns weitgehend unbekannt.
Der christlich-islamische Dialog bietet wie jede interreligiöse Begegnung Gelegenheit zu notwendigen Differenzierungen gegenüber dem/der anderen, die/der anders glaubt. Es gibt nach Jahrzehnten islamischer Präsenz in Deutschland noch viel Nachholbedarf an Informationen über die Grundlagen des Islams, seiner Vielfalt im Glauben und in der religiösen Praxis.
Gegen gefährliche Vereinfachungen und islamfeindlichen Tendenzen in Kirche und Gesellschaft setzt sich der christlich-islamische Dialog für die Möglichkeiten eines friedlichen Zusammenlebens ein. Es ist notwendig, noch viel mehr voneinander zu lernen, bevor wir uns Urteile erlauben. Christen und auch Nicht-Gläubige benötigen mehr Wissen über die Muslime und umgekehrt.
Oft entwickeln sich durch diesen Dialog des Lebens in den Begegnungen interessante Gespräche zu Glaubensfragen und Praxis des Glaubens. Manchmal führt die Begegnung auch zu gegenseitigen Besuchen in die Moschee und in die Kirchengemeinde. So entstanden bereits langjährige gegenseitige Kontakte zwischen Christen und Muslimen. Interreligiöse und interkulturelle Veranstaltungen und Feste, Nachbarschaftshilfe, gemeinsame Friedensgebete und Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind gelungene Beispiele auf dem gemeinsamen Weg in einer Gesellschaft, in der Menschenrechte, Toleranz und Respekt die Grundlagen der demokratischen Grundordnung bilden.
Gefördert werden diese Begegnungen durch Veranstaltungen im christlich-muslimischen Dialog in den Kirchenkreisen und Gemeinden, in der Evangelischen Akademie, im Amt für kirchliche Dienste und durch den landeskirchlichen Beauftragten für den interreligiösen Dialog. Denn in einer religiös pluralen Gesellschaft brauchen wir Menschen mit interreligiösen Kompetenzen. Ohne die religiöse Dimension bleiben andere Kulturen unverständlich und die Verständigung untereinander wird erschwert, wenn man kein Gespür entwickeln kann für die religiösen Wurzeln anderer Menschen.
Eine Gruppe von Pfarrern und Pfarrerinnen sowie Pädagogen und Pädagoginnen, die sich in ihrer Praxis mit dem christlich-muslimischen Dialog beschäftigen, trifft sich regelmäßig unter der Leitung der Generalsuperintendentin von Berlin Ulrike Trautwein.
Landespfarrerin für den interreligiösen Dialog
Der geschäftsführende Ausschuss des Islam-Arbeitskreises besteht aus Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein, Dagmar Apel, Martina Steffen-Elis
Anfragen zu Moscheebesuchen: Ulrike Rogatzki, Angelica Hilsebein
Religionspolitische Fragen: Angelica Hilsebein, Gerdi Nützel
Brandenburg: Bernhard Fricke (Potsdam), Christiane Schulz (Neuruppin)